Praktische Erfahrungen während des Studiums
Projekte und Praxissemester
Ein kontinuierlicher Praxisbezug ist uns wichtig und zieht sich durch alle Semester. Insbesondere sind dafür das 3. und 4. Semester vorgesehen. In dieser Zeit bearbeitet ihr in Kleingruppen ein ganz konkretes Projekt - oft in Kooperation mit einem unserer vielen Praxispartner. Das 5. Semester dürft ihr komplett in der Praxis verbringen.
Studienprojekte

Im Modul "Studienarbeit" dürft ihr das bereits erlernte Fachwissen durch die Durchführung eines Praxisprojektes anwenden und umsetzen.
Ihr übt:
- Anwendung von Methoden des Projektmanagements
- Entwicklung und Bearbeitung von Forschungsfragen
- Anwendung wissenschaftlicher Arbeits- und Schreibtechniken
- Eigenständige Organisation und Arbeit im Team
- Kontaktaufnahme zu potenziellen Arbeitgebenden
Projektbeispiele
Von der gesunden Schule bis zu Unterstützungsmöglichkeiten im Alter
Thematisch sind die Studienprojekte an den interdisziplinären Handlungsfeldern des Studiengangs ausgerichtet. Hier ein paar Projektbeispiele:

Das interdisziplinär angelegte Projekt wurde in Kooperation mit "Der Kreis Anja Schaible Stiftung Leonberg" und der Hochschule Wismar durchgeführt und fokussierte die Frage, wie Küchen in Reihenhäusern so gestaltet werden können, dass sie ressourcenschonend und nachhaltig für alle Lebensphasen genutzt werden können.
Während sich die beteiligten Studierenden der Richtungen Design und Innenarchitektur aus Wismar mit der Gestaltung innovativer Konzepte und Techniken beschäftigten, hatten die Studierenden der HFU den Auftrag, typische Beeinträchtigung bei Behinderung, Krankheit und fortgeschrittenem Alter zu identifizieren. Die daraus entstandenen Analyseinstrumente sowie Personas und Szenarien dienten bei der Entwicklung der Musterküche zur Anpassung der technischen und konzeptionellen Entwürfe.
Besonders beeindruckend für die Studierenden war, dass die theoretisch erarbeiteten Konzepte zusammen mit Küchenherstellern in einer realen Musterküche auf der Küchenmesse "Living Kitchen" präsentiert werden konnten. Dort erhielt die AGW-Studiengruppe Gruppe unter der Leitung von Prof. Dr. König am 20. Januar 2015 zusammen mit Studierenden der Hochschule Wismar den Stiftungspreis 2014.
Weitere Informationen siehe:
https://www.anja-schaible-stiftung.de/projekte/kochen-leben/
Interaktive Abschlusspräsentation Kochen.Leben (pdf) (Elemente sind anklickbar)
Mit dem Projekt "Ein Teil von mir", das 2016 erstmals stattfand und durch weitere Folgeprojekte ergänzt wurde, wird im Themenfeld Inklusion und Behinderung das Augenmerk auf Menschen mit technischen Hilfsmittel gerichtet. Es wird unter anderem Fragen nachgegangen, was "Behinderung" in unserer Gesellschaft für diese Menschen bedeutet und wie sie mit ihrem Hilfsmittel den Alltag bewältigen können. Um die Ergebnisse ausdrucksstark und für alle leicht zugänglich zu präsentieren, wurde eine Foto-Portrait-Ausstellung gestaltet. In ihr werden neben den Fotos auch Interviewzitate abgebildet, die die abgebildete Person, ihre Einstellung und Situation nahbar machen.
Die Ausstellung war bereits in unterschiedlichen Einrichtungen und Kongressen zu sehen und wird es in Zukunft noch sein.
Weitere Informationen siehe:
https://imtt.hs-furtwangen.de/ein-teil-von-mir/
https://vimeo.com/200465952 (Video der ersten Projektgruppe)
In diesem Projekt untersucht eine Projektgruppe, wie sich Tabletcomputer und Smartphones mit geeigneten Anwendungen dazu nutzen lassen, die Versorgung von Jugendlichen mit kognitiven Problemen in einer Rehabilitationsklinik zu verbessern. Gemeinsam mit den Akteuren vor Ort und betroffenen konzipieren und evaluieren sie Anwendungen zum kognitiven Training sowie Erinnerungs- und Orientierungshilfen zur Unterstützung im Alltag.
Dass Menschen mit Migrationshintergrund einen schlechteren Zugang zum Gesundheitssystem aufweisen, bestätigen zahlreiche Studien. Da es sich bei der Zielgruppe um eine vulnerable Population handelt, die in Teilbereichen einen schlechten Gesundheitszustand aufweist, ist es wichtig, prioritäre Gesundheitsprobleme zu identifizieren und Lösungsstrategien zu entwickeln.
Mit Hilfe des Bottom-up-Ansatzes war es das Ziel, bedarfsgerechte Angebote für die Zielgruppe zu schaffen, um so bestehende Barrieren im Zugang zum Gesundheitssystem zu senken und die Gesundheitssituation der Migranten zu verbessern. Eine deutsch-türkische Informationsveranstaltung im Bereich Pflege wurde im Rahmen des Projektes bereits umgesetzt: Weitere Maßnahmen könnten - im Fall der Weiterführung des Projektes - angestrebt werden.
Mit einer Reise in die Dominikanische Republik 2017 entstand der erste Kontakt zu ansässigen Ärzten und Pflegepersonal, die sich um eine bessere gesundheitliche Versorgung armer Bevölkerungsschichten bemühen. Dieses Engagement wurde daraufhin von einem studentischen Projekt, mit dem Ziel einer nachhaltigen Verbesserung der bestehenden Strukturen, unterstützt. Im Sinne des Empowerment sollten die Akteure vor Ort in die Lage versetzt werden, eigenständig Veränderungen herbeizuführen.
Seit Januar 2018 existiert auch der Verein "Dominican Health e.V., der die Ziele des studentischen Projektes weiterträgt. Aktuell steht der Aufbau einer ambulanten und stationären Polyklinik in Puerto Plata im Fokus. Neben persönlichem Einsatz und Wissensweitergabe wird auch Krankenhauseinrichtung in die Dominikanische Republik verschifft.
Weitere Informationen siehe: http://dominicanhealth.de/
Psychische, muskuloskeletale und kardiovaskuläre Erkrankungen sind häufige die Ursachen für einen erhöhten Krankenstand. Weitere negative Folgen für Unternehmen sind erhöhte Fluktuation bzw. Verlust an Produktivität und Leistungsfähigkeit durch Absentismus oder Präsentismus. Betriebliches Gesundheitsmanagement ist seit mehreren Jahren ein Thema mit steigender Relevanz für Unternehmen.
Während des Studienprojektes hat sich die Gruppe, in Kooperation mit einem Furtwanger Unternehmen, mit dem Bedarf an gesundheitsfördernden Maßnahmen in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) auseinander gesetzt. Mittels einer Bedarfserhebung und einem Kreativ-Workshop mit den Beschäftigten wurde dieser Fragestellung nachgegangen. Als Ergebnis wurden vier gesundheitsfördernde Maßnahmen erarbeitet, die über ein Potenzial verfügen, in diesem Unternehmen erfolgreich implementiert zu werden.
Praxissemester
Berufsalltag erleben
Ziel des Praxissemesters ist es, die im Studium erworbenen Kenntnisse zu festigen, zu erweitern und in der praktischen Arbeit anzuwenden - z.B. durch Einbindung in ein Projekt. Unsere Studierenden sollen zudem konkrete Vorstellungen für den späteren Berufseinstieg entwickeln, Kontakte knüpfen und Ideen für Themen einer praxisbezogenen Thesisarbeit gewinnen.
Unsere Studierenden verbringen ihr Praxissemester beispielsweise in folgenden Institutionen:
"Im Praxissemester habe ich meine Stärken und auch Schwächen besser kennengelernt, aber vor allem konnte ich meine beruflichen Interessen besser differenzieren"
Als Praktikantin bei Demenz Support Stuttgart hat Lena Weilguni hauptsächlich im KuKuK-Projekt (KunstKulturKreativität) mitgewirkt und war zum einen als Begleiterin von Menschen mit Demenz in Workshops mit Künstlern tätig, zum anderen hatte sie die Aufgabe, in Gesprächen mit Menschen mit kognitiven Veränderungen Texte für eine Rap-CD zu erstellen.
Interview mit Lena Weilguni im 'Making of' zum Rap-Video auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=5dNPzYX-4bo

"Ich war Ansprechpartnerin für Fitnesstrainer, die Betriebsarztpraxis und Mitarbeiter, bei Fragen zum Thema Familie, Gesundheit und Fitness. Das Praktikum hat mich bestärkt, meine weitere Laufbahn im Bereich BGM fortzuführen"
Selina Eberhart war im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) tätig und konnte während des Praktikums bei der Organisation, Planung und Ausführung vieler Projekte und Angebote mitarbeiten, welche die Gesundheit der Mitarbeiter im Unternehmen erhalten und verbessern.

"Das Praktikum hat mich motiviert, weiterhin im Bereich der Gesundheitsförderung aktiv zu werden. Die eigenverantwortliche Arbeitsweise wird mir ebenso wie die tolle Atmosphäre in positiver Erinnerung bleiben."
Zu den Aufgaben von Senta Wahl gehörten eine umfangreiche Bestands- und Bedarfsanalyse zur aktuellen Wohn- und Lebenssituation von Seniorinnen und Senioren innerhalb einer Partnerkommune, die Mitgestaltung des Newsletters „Infodienst Gesundheitsförderung“ sowie die Mitarbeit bei der Redaktion und dem Layout verschiedener Handlungsempfehlungen, die vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg veröffentlicht werden. Auch die Organisation von Veranstaltungen, Tagungen, Besprechungen oder Netzwerktreffen gehörte zu den Tätigkeiten.
Sarah Stempfle absolvierte ihr Praxissemester in der Stabstelle "Qualität und Entwicklung in der Pflege" an der Universitätsklinik Freiburg und beschäftigte sich dort in einem kleinen Projekt mit dem Thema "Entlassmanagement". In einem Interview mit der Pflegezeitschrift des Springer-Verlags (Jg. 70, Heft 2/3) berichtet sie über ihre Erfahrungen: "Kommen Sie gut nach Hause"(PDF).