Der Nachbarschaftsbegriff ist nicht nur normativ aufgeladen und in hohem Maße durch subjektive Erfahrungen geprägt, er umfasst auch verschiedenste Dimensionen. Diese können durch einen räumlichen, einen psychosozialen und einen handlungspraktischen Ansatz beschrieben werden und wirken sich direkt auf die Funktionsweise und Bedeutung nachbarschaftlicher Beziehungen aus. In den verschiedenen Phasen der historischen Entwicklung waren Nachbarn Helfer in der Not, Partner zur lokalen Kommunikation und Bezugspunkt für die Sozialisation im Nahraum. Vor dem Hintergrund der Globalisierung und Digitalisierung, aber auch unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie, kommt es zu einer Neuausrichtung von Nachbarschaften. Interessant sind hierbei unter anderem das veränderte Verhältnis von Nähe und Distanz sowie die Herausbildung digital-analoger Hybridräume.
Zur Person:
Philipp Schulz ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geographischen Institut der Universität Heidelberg. In seinem Promotionsprojekt befasst er sich mit dem Diskurs um Smart Cities und digitale Plattformen. Im Vordergrund stehen dabei die sozialen und räumlichen Implikationen, die sowohl die virtuelle Sphäre des Internets als auch die materielle Sphäre des Städtischen betreffen. Er ist kooptiertes Mitglied im Kleinen Konvent (Wissenschaftlicher Beirat) der Schader-Stiftung.
Zum online-Vortragsraum (der Zugang wird eine halbe Stunde vor Beginn des Vortrags geöffnet):
https://app.alfaview.com/#/join/projekt-digitaldialog21/778856ea-2ece-4811-91f8-e19df25a3c01/2b46501e-edb8-4aad-b396-99c9c9c7ea6f