'Hall of Fame' - Promovierte der HFU
Erfolgreiche Promotionen
Seit 2020 wurden an der HFU rund 20 Promotionen in kooperativen Verfahren erfolgreich abgeschlossen. Einige berichten hier über ihren Weg zum 'Doktorhut' und was nach der Promotion kommt. Mit ihrer auch international anerkannten Qualifikation zeigen sie, dass sich eine Projekttätigkeit in der Forschung an der HFU gut mit der Weiterentwicklung der eigenen Karriere verbinden lässt.
Die meisten von ihnen wurden an der Technischen Fakultät der Universität Freiburg zum Dr.-Ing. promoviert. Abschlüsse an der Université de Haute-Alsace in Mulhouse, der Université et École Nationale Supérieure d’Arts et Métiers Paris, der Universität Budapest oder der Napier University in Edinburgh zeigen, dass die Forschung an der HFU international gut vernetzt ist.
Aktuell arbeiten an der HFU 72 Doktorandinnen und Doktoranden an einer kooperativen Promotion. Überwiegend sind sie im Rahmen eines drittmittelfinanzierten Forschungsprojekts an der Hochschule beschäftigt. Ihre Dissertation wird an einer Universität im In- oder Ausland eingereicht und gemeinsam mit den Betreuenden der HFU begutachtet. Nach der erfolgreichen mündlichen Verteidigung und der anschließenden Veröffentlichung ihrer Dissertation, verleiht die kooperierende Universität den Doktortitel.
Als Mitglied im Interner Link öffnet sich im gleichen Fenster:Promotionsverband Baden-Württemberg nimmt die HFU an der Umsetzung des eigenen Promotionsrechts der HAW im Land teil. Dies bietet ab dem Wintersemester 2022/23 die Möglichkeit, in ausgewählten Fachgebieten eigenständig an der HFU zu promovieren.
Abgeschlossene Promotionsvorhaben
Dr. Abdul Rahman Abdel Razek war Mitarbeiter im Projekt dimenSion und dem Kompetenzzentrum Smart Services an der Fakultät WING. Unter der wissenschaftlichen Betreuung von Prof. Dr. Christian van Husen hat er sich in seiner Doktorarbeit mit den Auswirkungen immersiver Technologien auf das Service Prototyping befasst und die Leistung, Erfahrung und Akzeptanz verschiedener Service-Prototyp-Formen analysiert. Am 8. Oktober 2020 wurde er an der Université et École Nationale Supérieure d’Arts et Métiers in Paris mit der Dissertationsschrift „Investigating Immersive Technologies Impact on Service Prototyping“ promoviert.
Dr. Nasim Bosh war Stipendiatin des von der Universität Freiburg und der HFU gemeinsam durchgeführten Kooperativen Promotionskollegs „Generierungsmechanismen für Mikrostrukturen“ (GenMik II). Bei Prof. Dr. Hadi Mozaffari Jovein von der Fakultät ITE und Prof. Dr. Claas Müller (IMTEK) hat sie zur Kristallplastizität und dem Ermüdungsverhaltens von Titan geforscht und in ihrer Arbeit aufgezeigt, wie sich die mechanischen Eigenschaften von Titan optimieren lassen, indem Oberflächen mit innovativen Beschichtungssystem modifiziert werden. Am 6. Oktober 2020 hat sie ihre Dissertation „Optimization of the mechanical properties of the metallic components by micro-surface structuring and the improvement of the fatigue behavior” erfolgreich verteidigt.
Dr. Alexander Gerling hat sich in seiner Promotion und im Rahmen des drittmittelgeförderten Forschungsprojektes PREFERML damit beschäftigt, wie sich Methoden des maschinellen Lernens einsetzen lassen, um Fehler in der Produktionslinie proaktiv zu vermeiden. Ziel seiner Forschung ist es, durch den Einsatz intelligenter Systeme zur Fehlerfrüherkennung die Produktionskosten von Unternehmen zu reduzieren. Seine Arbeit von Prof. Dr. Andreas Hess an der Fakultät WI und Prof. Dr. Djaffar Ould Abdeslam von der Université Haut Alsace betreut. Nachdem er seine Dissertation im Juli 2022 erfolgreich verteidigt hat, will er seine Expertise nun an der Schnittstelle zwischen Industrie und Wissenschaft einbringen.
Dr. Andreas Heid hat sich, betreut von Prof. Dr. Volker Bucher Fakultät MME und Prof. Dr. David Wharam (Uni Tübingen), damit befasst, wie ein Array ungehäuster sandkorngroßer Chips in ein Foliensystem eingebettet und kontaktiert werden kann. Fernziel war es, dadurch ein flexibles Implantat zu entwickeln, das hohe Anforderungen an Biostabilität und Biokompatibilität erfüllt. Er wurde am 22. Juni 2020 im Fach Physik an der Universität Tübingen mit seiner Dissertation „Buildup and Characterization of an Active Flexible Microelectrode Array” promoviert.
Dr. Judith Jakob hat erforscht, wie sich kamerabasierte Erkennungsalgorithmen aus der Fahrerassistenz, wie beispielsweise Ampeln, Zebrastreifen oder Fahrbahnmarkierungen, für blinde und sehbehinderte Menschen nutzen lassen. Sie wurde am 15. Juli 2020 nach erfolgreichem Abschluss des PhD-Programms an der Doctoral School of Applied Informatics and Applied Mathematics an der Óbuda University in Budapest promoviert. An der HFU wurde sie von Prof. Dr. Peter Fleischer und Prof. Dr. Elmar Cochlovius an der Fakultät Informatik betreut.
Dr. Philipp Jauch wurde von Prof. Dr.Christoph Mergard an der Fakultät für Wirtschaft betreut und im Juli 2020 mit einer Studie zur empirischen Erhebung und Auswertung des Einflusses von Rollenvorbildern auf den unternehmerischen Prozess und die Entwicklung von Führungskulturen in deutschen Digital Start-ups im Napier DBA Programm erfolgreich den Grad eines PhD erworben.
Dr. Shervin Keshavarzi beschäftigte sich als Stipendiat des Kooperativen Promotionskollegs GenMik in seiner Promotion mit der elektrochemischen Herstellung von nadelförmigen Siliziumoberflächen (Nanonadeln) bei Raumtemperatur. Schwerpunkte seiner Forschungsarbeiten waren die Untersuchung und Modellierung des Entstehungsmechanismus der Nanonadeln sowie deren Verbindungverhalten (Bonding). Die Arbeit betreute an der HFU Prof. Dr. Ulrich Mescheder. Das Kooperative Promotionsverfahren konnte am 5. Dezember 2020 mit der Verteidigung der Dissertation an der Technischen Fakultät der Universität Freiburg erfolgreich abgeschlossen werden. Die Dissertation erschien unter dem Titel „Silicon needle-like surfaces for room temperature si-si bonding applications“
Dr. Frederico Lima war ebenfalls Stipendiat des Kooperativen Promotionskollegs GenMik und hat am 10. Februar 2020 seine Dissertation vor dem Promotionsausschuss an der Technischen Fakultät der Universität Freiburg verteidigt. In seiner Dissertation „Seedless Electroplating: Adhesion and Charge Transfer in Galvanic Processes“ hat sich Frederico Lima mit elektrochemischen additiven Abscheideverfahren beschäftigt. Im Gegensatz zum auch industriell eingesetztem Standardverfahren, bei dem eine sogenannte 'Platingbase' und Haftschicht als Startschicht zu einem definierten Aufwachsen verwendet wird, war die wissenschaftliche Fragestellung, ob und wie auch ohne eine solche Startschicht, also '"seedless" gute Wachstumsbedingungen und gute Schichthaftung erzielt werden können. Die Ergebnisse erweitern die Kenntnisse zu den zugehörigen elektrochemischen Prozessen und ermöglichen neue Strukturierungsprozesse auf der Mikro- und Nanoskala, bei denen auf eine Startschicht verzichtet werden kann.
Dr. Madeleine Renyi wurde im November 2021 an der Universität Osnabrück mit einer Dissertation zum Thema „Implementierung von Informationssystemen für die Koordinations- und Kommunikationsunterstützung im Versorgungsmix“ promoviert. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie der Einsatz unterstützender Technik die Versorgungssituation im Alter im Zusammenspiel aller Akteure (Familie, Nachbarschaft, Pflegende, Ärzte) verbessern kann. Die Arbeit wurde an der Fakultät GSG von Prof. Dr. Christoph Kunze kooperativ mit Prof. Dr. Frank Teuteberg von der Universität Osnabrück betreut und wurde kumulativ veröffentlicht. Während ihrer Promotion hat Frau Renyi in verschiedenen drittmittelgeförderten Forschungsprojekten im Umfeld ihres Themas gearbeitet und erhielt abschließend eine Gleichstellungsförderung im Rahmen des Professorinnenprogramms (PROFIN II). Beim Gesundheitsdienstleister ‚Gesundes Kinzigtal GmbH‘ kann sie ihre wissenschaftliche Expertise beruflich einbringen.
Dr. Mostafa Mahmoud hat sich mit der Diagnose kleiner Moleküle auf der Basis von Aptamer assays beschäftigt, um Point-of-Care-Tests für klinische Anwendungen zu entwickeln. Wissenschaftlich betreut wurde die Arbeit an der HFU von Prof. Dr. Hans-Peter Deigner, Dekan der Fakultät MLS. Am 19. November 2020 Mostafa Mahmoud an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen im Fachbereich Pharmazeutische Chemie promoviert.
Dr. Adrian Monteleone hat die photophysikalischen Eigenschaften des Mikro- und Nanoplastik erforscht und dabei speziell die zeitliche Auflösung der Fluoreszenz, die sogenannte Fluoreszenzlebensdauer, betrachtet. Auf Basis der spezifischen Fluoreszenzlebensdauer konnte eine Methode zur Identifikation und Differenzierung von Mikro- und Nanoplastik etabliert werden, die eine hohe Anwendungsrelevanz besitzt. Die Promotion wurde an der Fakultät MLS von Prof. Dr. Folker Wenzel und kooperativ an der Universität Konstanz von Prof. Dr. Daniel Dietrich und Prof. Dr. Marcel Leist betreut. Im August 2021 wurde die Dissertation „Development of a novel method for the identification and differentiation of micro- and nanoplastics based on time resolved fluorescence processes” erfolgreich verteidigt. Herr Monteleone war Stipendiat des HAW-Prom Programms und hat sich noch während seiner Promotion gemeinsam mit Raphael Bosch auf der Basis ihrer Forschungsergebnisse mit dem Start-up PolymerActive GmbH selbständig gemacht.
Dr. Alaa Saleh hat sich für seine Promotion mit der Entwicklung und Implementierung von Mustererkennungsmethoden für einfache und komplexe elektrische Geräte im Rahmen der nicht-intrusiven Lastüberwachung beschäftigt. Die von Prof. Dr. Dirk Benyoucef an der Fakultät MME betreut Arbeit wurde an der Université de Haute-Alsace zur Promotion angenommen und am 18. Dezember 2019 erfolgreich verteidigt.
Dr. Ali Zahedi untersuchte in seiner Dissertation den innovativen Einsatz von Ultrakurzpulslasern zur Mikrobearbeitung von super-abrasiven Schleifwerkzeugen. Die Arbeit an der HFU von Prof. Dr. Taghi Tawakoli und Prof. Dr. Bahman Azarhoushang betreut. Am 23. September 2020 hat Ali Zahedi seine Arbeit erfolgreich an der Technischen Fakultät der Universität Freiburg verteidigt. Die Dissertationsschrift erscheint im Druck und als online Ausgabe unter dem Titel „Development and Applications of Laser Generated Microstructures on CBN Grinding Wheels“ (Düren: Shaker 2020).