Weltweit herausragende Innovationen wie der Ottomotor, die Aspirin oder das mp3-Format stammen aus Deutschland. Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu gewährleisten, ist es notwendig, das Innovationspotenzial der deutschen Wirtschaft nachhaltig auszuschöpfen und zu steigern. Zu einem großen Teil wird die Innovationskraft Deutschlands gerade im Industriesektor von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) getragen, die sich oft auch ohne bedeutende Investitionen in Forschung und Entwicklung, bzw. ohne eine eigene FuE-Abteilung am Weltmarkt erfolgreich behaupten können. Zum einen spielen dabei gewachsene regionale Zulieferer- und Industriestrukturen eine Rolle, zum anderen aber auch förderliche institutionelle und lokale Rahmenbedingungen.
Dennoch wächst der Druck auf alle Unternehmen, sich im globalen Wettbewerb besser aufzu- stellen und fortlaufend neu zu positionieren. Um ihre Innovationskraft weiterhin erhalten und ausbauen zu können, sehen sich sowohl kleine, als auch größere Unternehmen mit der Notwendigkeit konfrontiert, sich stärker nach außen zu öffnen, um neue und relevante Innovationsimpulse zu erhalten (im Sinne der Open Innovation), und gleichzeitig die für die Realisierung der Innovationen notwendigen Kompetenzen und Ressourcen bereitzustellen.
Die zunehmend anspruchsvolle Aufgabe des Innovationsmanagements stellt jedoch gerade für KMU eine besondere Herausforderung dar. Innovationskooperationen mit anderen Unternehmen oder Forschungseinrichtungen können dabei erfolgsversprechende Ansätze sein. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Partnern kann das Innovationsrisiko gemindert und Zugriff auf zusätzliche externe Ressourcen ermöglicht werden. Jedoch sind die Auswahl geeigneter Innovationspartner sowie die konkrete Ausgestaltung der Zusammenarbeit nicht immer einfach. Unterschiedliche Unternehmensstrategien erfordern betriebliche Innovationsmanagementansätze, die die jewei- ligen individuellen Rahmenbedingungen berücksichtigen. Die Identifizierung und Entwicklung solcher Innovationsmanagementansätze steht im Fokus der Arbeiten dieses Teilbereichs des Forschungsschwerpunkts.
Technik und technologische Entwicklungen sind jedoch ebenso wie Wissenschaft und Wissen nicht wertneutral. In ihnen sind kulturelle und gesellschaftliche Strukturen und Sichtweisen eingeschrieben, die auch in den Geschlechterverhältnissen der jeweiligen Gesellschaften zum Ausdruck kommen. Umgekehrt beeinflussen in einem vielschichtigen Kräfte- und Wechselverhältnis die Geschlechterverhältnisse die Entwicklung von Gesellschaft, Wissenschaft und Technologien. In Zeiten wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Veränderung werden bestehende Geschlechterbilder und -verhältnisse verstärkt hinterfragt und modifiziert. Die Genderforschung hat unter anderem die Aufgabe, den Einfluss von Geschlecht auf die Konstruktion dieser Prozesse und Entwicklungen zu untersuchen.
Die Beteiligung von Frauen in hochqualifizierten naturwissenschaftlichen und technischen Berufen in Deutschland ist gering. In einer immer wichtiger werdenden Wissensgesellschaft werden jedoch zunehmend hochqualifizierte Fachkräfte benötigt. Die derzeitige demographische Entwicklung in Deutschland und der sich bereits jetzt abzeichnende Mangel an Fachkräften haben dazu geführt, dass die seit Jahrzehnten geforderte Gleichberechtigung von Frauen und Männern von Seiten der Wissenschaft, Politik und Industrie verstärkt in den Blickpunkt geraten sind. Deshalb werden von Bund, Ländern und der EU auf verschiedenen Ebenen unterschiedliche Maßnahmen zur Chancengleichheit gefördert.