Über ein Lebensspannenmodell zu neuen Perspektiven für Forschung und Praxis
Altersbilder entwickeln sich dynamisch über die gesamte Lebensspanne. Sie prägen unser Denken, Fühlen und Handeln. Sie stehen in Wechselwirkung mit unserer persönlichen Entwicklung, unseren Erfahrungen und unserer Gesundheit - von klein auf und bis ins hohe Alter. Differenzierte Altersbilder, die die Potenziale des Alterns in den Mittelpunkt stellen, führen dazu, dass Menschen sich gesünder verhalten, besser vorsorgen, sich besser fühlen und auch objektiv messbar gesünder sind. Menschen mit positiven Altersbildern haben sogar eine höhere Lebenserwartung.
Negative Stereotype und Altersdiskriminierung stellen ein Risiko für undifferenzierte, negative Altersbilder dar. Auch negative gesundheitliche Ereignisse können dem Altersbild schaden. Es ist daher wichtig, diese nicht dem Alter zuzuschreiben. Lebenslange körperliche Aktivität lässt Menschen sich jünger fühlen. Und wer sich jünger fühlt, ist eher bereit, produktive Alltagsaktivitäten zu übernehmen.
All dies zeigen die Arbeiten des DFG-Wissenschaftsnetzes "Altersbilder". Neue theoretische, methodische und empirische Perspektiven und Erkenntnisse zur Rolle von Altersbildern über die Lebensspanne wurden zusammengetragen und weiterentwickelt. Einige wichtige empirische Forschungslücken wurden anhand nationaler und internationaler Daten geschlossen. Darüber hinaus wurde ein lebensspannenbezogener Ansatz zu Altersbildern entwickelt und wissenschaftliche Erhebungsinstrumente zu Altersbildern systematisiert, evaluiert und innovative Ansätze in einem Übersichtspapier vorgeschlagen.
Datei herunterladen:White-Paper mit 6 Impulsen für vielfältigere Altersbilder
In einer 41-köpfigen Autor:innengruppe formulieren wir sechs Impulse – vom Apell, Teilhabe zu ermöglichen und eine positive Alternskultur zu prägen, bis zur Forderung, Stereotype und Ageismus klar zu benennen und dagegen einzutreten. Wir verstehen das Papier als Selbstverpflichtung und rufen Akteure aus Wissenschaft, Medien, Politik und Bildung dazu auf, sich diesen Forderungen anzuschließen. Es gilt, sich für Diversität und Vielfalt einzusetzen und entsprechend diverse „bunte“ Role Models zu fördern.
Video mit Denkanstößen zu Altersbildern
Im Video erklären wir, was Altersbilder sind, wie sie entstehen, wie sich auswirken und warum es wichtig ist, dass wir uns damit beschäftigen. Über die gesamte Lebensspanne sind Altersbilder ein wichtiger Motor für mentale und körperliche Gesundheit und für die Solidarität zwischen den Generationen.
Wir laden ein, nachzudenken, zu hinterfragen und zu diskutieren.
Wir haben alle Altersbilder - was sind deine?
Sonderausgabe im European Journal of Ageing
Zentrale Ergebnisse des DFG-Netzwerks Altersbilder haben wir in einer Sonderausgabe (Special Issue) in der Fachzeitschrift European Journal of Ageing veröffentlicht. In acht wissenschaftlichen Artikeln präsentieren wir unseren Lebensspannenansatz, eine Methodenübersicht und empirische Befunde, z.B. dass junge und alte Menschen sich ähnlicher sind als wir glauben: Sie unterscheiden sich kaum darin, wie kreativ, energiegeladen oder weise sie sich fühlen.
Mitglieder
- Prof. Dr. Verena Klusmann (Sprecherin, PI)
- Dr. Ann-Kristin Beyer, Robert Koch Institut, Abteilung Epidemiologie & Gesundheitsmonitoring
- Dr. Anne Blawert, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- Dr. Catherine E. Bowen, Universität Wien
- Dr. Martina Gabrian, Universität Heidelberg (bis 2021)
- Prof. Dr. Eva-Marie Kessler, MSB Medical School Berlin - Hochschule für Gesundheit und Medizin
- Prof. Dr. Anna E. Kornadt, Université du Luxembourg, Maison des Sciences Humaines
- Jun.-Prof. Dr. Nanna Notthoff, Leipzig University, Exercise Psychology
- Dr. Svenja M. Spuling, Deutsches Zentrum für Altersfragen
- Dr. Maja Wiest, Fürst Donnersmarck-Stiftung
- Prof. Dr. Susanne Wurm, Universitätsmedizin Greifswald, Präventionsforschung und Sozialmedizin
Förderung
Das wissenschaftliche Netzwerk Altersbilder wurde 2016 bis 2022 von der Externer Link wird in neuem Fenster geöffnet:Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.
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