AAL-PCEICL

zu den Forschungsprojekten

AAL Person Centered Environment for Information, Communication and Learning

Im Forschungsprojektes "Assistive Systeme und Technologien zur Sicherung sozialer Beziehungen und Teilhabe für Menschen mit Hilfebedarf" sollen innovative Assistive Systeme und Technologien zur Unterstützung eines selbstständigen Lebens bis ins hohe Alter sowie zur Sicherung sozialer Beziehungen und Teilhabe für Menschen mit Hilfebedarf entwickelt werden.

In diesem Teilprojekt liegt folgendes Szenario zu Grunde:

Herr F. lebt als Witwer alleine auf einem großen Schwarzwald-Bauernhof. Seine beiden Kinder leben inzwischen im Ausland bzw. in einer weit entfernten Großstadt. Sie können ihren Vater nur sehr selten besuchen. Die ärztliche Versorgung in dieser ländlichen Region wird immer schwieriger, seit der letzte Landarzt aus Altersgründen seine Praxis geschlossen hat und keinen Nachfolger findet. Seit Herr F. in einem der langen Winter auf dem vereisten Grundstück gestürzt und seitdem gehbehindert ist, machen sich seine Kinder Sorgen, sind aber ratlos, wie sie ihren Vater unterstützen können. Herr F. will den Kontakt zu seinen Kindern und seinem sozialen Umfeld pflegen, ist im örtlichen Heimatmuseum engagiert und möchte weiterhin seinem Hobby, Modelleisenbahn fröhnen.

Projektziele

  • Assistenz bei der Kommunikation
  • Assistenz bei dem Informationsmanagement
  • Assistenz beim Aufbau und der Pflege einer altersgerechten individuellen Lernumgebung

Die PCEICL-Plattform

Die PCEICL Plattform stellt dem Benutzer Dienste zur Verfügung. Alle Dienste der Plattform können individuell für jede Person nach Bedarf zusammengestellt und konfiguriert werden. PCEICL basiert auf einer Kombination aus OSGi, Agenten und Cloud Technologien und ist dadurch sehr flexibel, modular und intelligent. Durch den Einsatz von OSGi, das bei Assistenzsystemen im AAL-Bereich weit verbreitet ist, können leicht bestehende aber auch neue Dienste in die Plattform integriert werden.

Um die angebotenen Dienste optimal auf die Bedürfnisse der einzelnen Person anpassen zu können, wird zu jeden Benutzer ein Profil angelegt. In diesem Profil werden persönliche Informationen, Interessen, Vorlieben, Fähigkeiten und auch der gesundheitliche Zustand der älteren Person gespeichert. Die Daten werden semantisch durch eine Ontologie modelliert, die von den Agenten genutzt werden kann, um den jeweiligen Diensten die benötigten Informationen über den Benutzer bereitzustellen. Zusätzlich nutzt die PCEICL Plattform Umgebungsinformationen als Kontext, um eine noch bessere Adaption zu erreichen.

Um die Personalisierbarkeit und Kontextsensitivität des Systems beispielhaft zeigen zu können, wurden drei Nutzerszenarien, sogenannte Use Cases (Information, Kommunikation und Lernen) entwickelt, anhand einer Probandenbefragung in Zusammenarbeit mit der Hochschule Ravensburg-Weingarten evaluiert und prototypisch umgesetzt. Assistenz bei der Informationsbeschaffung wird durch die Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben in schwierigen gesundheitlichen Phasen (z.B. nach einem Sturz) durch automatische Organisation von Haushaltshilfen oder Transporten zu Terminen erreicht. Außerdem kann das System dem Benutzer kommunale Veranstaltungen passend zu seinen Gewohnheiten und Interessen anbieten und falls nötig, eine Mitfahrgelegenheit zu diesen Veranstaltungen suchen.

Die Kommunikation wird dadurch erleichtert, dass die ältere Person dem System lediglich mitteilen muss, mit wem sie Kontakt aufnehmen möchte. Die Plattform wählt dann automatisch den Kanal aus, auf dem der Kontakt zu dem jeweiligen Zeitpunkt bevorzugt erreichbar ist. Das System hat außerdem Informationen über die diensthabenden Apotheken, zuständigen Pflegedienste und auch über die Notfallkontakte des Benutzers und kann auch hier automatisch den richtigen Kanal wählen.

Im dritten Use Case wird der Benutzer mit personalisierten Fitnessübungen unterstützt. Dabei werden Übungen passend zum gesundheitlichen Zustand, dem momentanen Befinden und dem Fitnessgrad des Benutzers angeboten.

Ich informiere gerne zu diesem Projekt!

Ihre Ansprechperson

  •  Prof. Dr. Christoph Reich
    Prof. Dr. Christoph Reich Prorektor für Forschen und Nachhaltigkeit
    Leitung Kooperatives Promotionskolleg