22.03.2024

Klima und Gesundheit: Großes Interesse an dringendem Thema

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Rektorin Bormann spricht zu Publikum

Rektorin Dr. Alexandra Bormann begrüßte die Teilnehmenden des diesjährigen Gesundheitskongresses in den Räumlichkeiten der Hochschule im ehemaligen Furtwanger Krankenhaus.

13. Gesundheitskongress an der Hochschule Furtwangen

Zum dreizehnten Mal lud die Hochschule Furtwangen am Mittwoch zum Gesundheitskongress an den Campus Furtwangen ein, diesmal zu dem besonderen Thema „Klima und Gesundheit“. Sowohl Fachpublikum als auch Studierende, Vertretende der Politik und Interessierte aus der Region nahmen engagiert an den vielen Vortrags- und Workshopangeboten teil, welche die Hochschule gemeinsam mit den Kooperationspartnern Gesundheitsnetzwerk Schwarzwald Baar, der Fördergesellschaft der Hochschule Furtwangen e. V. und der Stadt Furtwangen organisiert hatte.

HFU-Rektorin Dr. Alexandra Bormann begrüßte die rund 250 Teilnehmenden herzlich und zog ganz persönliche Parallelen zum Einstieg ins Thema – Klimawandel zeige sich zum Beispiel, wenn man mit den Kindern nicht mehr im Schwarzwald Skifahren könne. Wenn Sommernächte tropisch und belastend sind. Und wenn immer mehr Menschen gesundheitliche Probleme bekommen, die mit Hitze oder Wassermangel zu tun haben. „Ich freue mich sehr, dass wir an der Hochschule Furtwangen zu diesem wichtigen und dringenden Thema informieren, lehren und forschen. Wir sind die stärkste Hochschule für Gesundheitswissenschaften in Baden-Württemberg. Über die Hälfte aller Studierenden in diesem Fachbereich im Land sind bei uns eingeschrieben! Diese Stärke zeigt sich auch in diesem Format, unserem Gesundheitskongress, der jährlich hochaktuelle Themen in den Fokus rückt.“

Auch Landrat Sven Hinterseh lobte als Schirmherr der Veranstaltung das Konzept des Kongresses und die Vernetzungsmöglichkeiten, die für Akteurinnen und Akteure geboten werden. Lena Kuttler, Studierende der Angewandten Gesundheitswissenschaften und Mitglied bei „Health For Future“, verdeutlichte in ihrem engagierten Vortrag „Auf dünnem Eis: Wie wir nur mit Klima- und Umweltschutz unsere Gesundheit retten können!“, wie wichtig umwelt- und gesundheitsbewusstes Handeln von jedem und jeder Einzelnen sei. Den Satz „Gesunde Menschen gibt es nur auf einem gesunden Planeten!“ legte sie den Zuhörenden genauso ans Herz wie einen Hinweis darauf, dass eine Umstellung auf pflanzenbasiertere Nahrung der einfachste Weg sei, sich und der Umwelt etwas Gutes zu tun. Noch wichtiger als den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren sei es, den eigenen Handabdruck zu stärken, so Kuttler – indem man über die Thematik rede und sie weitertrage.

Im Anschluss luden Dr. Stephanie Bethmann und Dominik Menton-Enderlin von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) zur „Waldsprechstunde“ ein. Sie zeigten auf, dass der Wald aus zwei Perspektiven zu sehen ist: Einerseits als Wohlfühlort, den sich Menschen aneignen, um sich der Natur nahe zu fühlen. Andererseits sei der Wald auch selbst „Patient“, der Hilfe benötige, um selbst mit dem Klimawandel fertig werden zu können. In Baden-Württemberg werde derzeit an der Einrichtung spezieller Kur- und  Heilwälder gearbeitet, berichtete Dominik Menton-Enderlin.

Die besondere Beziehung des Menschen zum Wald und die Trostwirkung, die Wälder auf uns haben, ließ sich in eigens eingerichteten Waldräumen auch nach dem Vortag beim Kongress erspüren. Überhaupt wartete der diesjährige Gesundheitskongress an der HFU mit einem sehr interaktiven Programm auf: Unter anderem konnten sich die Kongressteilnehmenden zu Themen wie psychischer Belastung durch Umweltveränderungen oder über Chancen und Veränderungspotenzial auf individueller Ebene austauschen, was mit großem Interesse angenommen wurde. Prof. Dr. med. Paul Graf La Rosée und Dr. med. Jörg Bayer vom Schwarzwald-Baar-Klinikum hoben in Vorträgen hervor, in welcher Art und Weise nachhaltige Medizin in der Onkologie und Chirurgie gelingen kann. Durch moderne und patientenorientierte Behandlungen lassen sich deutlich Ressourcen einsparen, die auch das Klima schonen. Hierbei wurden insbesondere Ansätze wie die Präzisionsmedizin, Künstliche Intelligenz und minimalinvasive Chirurgie thematisiert.

Prof. Dr. Kirsten Steinhausen und Prof. Dr. Christian Weidmann, die den Kongress an der HFU organisieren, sind mit dem diesjährigen Gesundheitskongress sehr zufrieden und freuten sich über den lebhaften Austausch und viele begeisterte Rückmeldungen. Einen Ausblick für das nächste Jahr gab es auch bereits: „Wir Veranstaltende sind uns mit den diesjährigen Teilnehmenden einig gewesen: Das Thema Klima und Nachhaltigkeit wird als Querschnittsthema auch in den zukünftigen Gesundheitskongressen weiterverfolgt, da es sich eigentlich in allen Bereichen wiederfindet“, so Kirsten Steinhausen.