15.12.2023

Besucherrekord beim Innovation Forum Medizintechnik

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Bild von Innovation Forum Medizintechnik

Viel Andrang herrschte beim Innovation Forum Medizintechnik.

HFU präsentiert vielversprechende Forschungsergebnisse

Die Hochschule Furtwangen gab beim diesjährigen 15. Innovation Forum Medizintechnik in Tuttlingen Einblicke in ihre vielfältigen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten aus der Medizin. Das Innovation Forum Medizintechnik stand in diesem Jahr unter dem Motto „Taking Health to a new level - Synergien. Potentiale. Fortschritt“ und erreichte mit rund 500 Teilnehmenden einen neuen Besucherrekord. 50 Vorträge und 80 Aussteller sowie Möglichkeiten zum Austausch mit Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft machten den Erfolg der Veranstaltung aus.

Die HFU war gleich mit zwei Vorträgen im Veranstaltungsprogramm vertreten:

Prof. Hans-Georg Enkler (Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen) und HFU-Mitarbeiter Kai-Jonas Bock präsentierten den „Prototyp eines Controllers und eine Simulationsumgebung für VR-basierte laparoskopische Trainings“. Die Entwicklung soll es Medizinerinnen und Medizinern mittelfristig erlauben, chirurgische Fertigkeiten in Virtual Reality zu erwerben und zu trainieren, ohne auf reales Gewebe zurückgreifen zu müssen. Für diese Zwecke steht das Projektteam im engen Austausch mit dem Universitätsklinikum Tübingen. Die Besonderheit des Projekts liegt im haptischen Feedback des entwickelten Controllers, der es ermöglichen soll, Kräfte, die während einer Operation auftreten, erfahrbar zu machen.

Im InnoCamp zum Thema Produktionsprozesse & Fertigungsverfahrenstellte Prof. Dr. Bahman Azarhoushang, Leiter des Kompetenzzentrums für Spanende Fertigung (KSF) der HFU, „Moderne Anwendungen durch Ultrakurzpulslaser“ vor.  Mittels Mikro- und Nanolaserstrukturierung können funktionale Oberflächen wie superhydrophobe und antimikrobielle Oberflächen hergestellt werden, die eine Kontamination und mikrobielle Besiedlung der Oberflächen von chirurgischen Instrumenten verhindern und den Reinigungsaufwand reduzieren.

Am Ausstellerstand der HFU zogen mehrere Exponate, die im Rahmen der Innovations- und Transferpartnerschaft CoHMed (Connected Health in Medical Mountains) entstanden sind, das Interesse des Publikums auf sich: Das KSF präsentierte neben einer Fingerorthese aus 4D-Kunststoff, die dank Shape Memory Effekt durch Erwärmen individuell an den Patienten angepasst werden kann, mehrere Werkstücke, die die verschiedenen Bearbeitungsverfahren veranschaulichten, die in der Medizintechnik zum Einsatz kommen. Benjamin Sittkus, CoHMed-Projektmitarbeiter und Doktorand bei Prof. Dr. Mescheder am Institut für Mikrosystemtechnik (iMST), stellte ein miniaturisiertes Sensor-Aktor-System vor, das innerhalb eines Gefäßes Gewebeeigenschaften aufnehmen kann und mittels Datenmodellen Entscheidungshilfen für passgenaue Therapieformen generiert. Prof. Enkler und Kai-Jonas Bock zeigten außerdem den VR-basierten Prototypen für laparoskopische Trainings, sodass interessierte Teilnehmende virtuell OP-Luft schnuppern konnten.

Das Projekt CASE4Med (Computer Aided Solution Engineering for Medical), in dem die HFU einer der Koordinatoren ist, war mit einem eigenen Ausstellerstand vertreten. CASE4Med unterstützt Unternehmen der Medizintechnik und Biotechnologie dabei, durch Simulation und Höchstleistungsrechnen sowie Data Analytics und Künstliche Intelligenz die Entwicklung medizintechnischer Produkte zu beschleunigen und deren Anwendung sicherer zu machen.
Das große Interesse der Besucherinnen und Besucher konnte von der Hochschule und CoHMed hervorragend für den Austausch und die Vorstellung von Projekten und Kooperationsmöglichkeiten genutzt werden.

Wer das diesjährige Innovation Forum Medizintechnik nicht besuchen konnte, findet hier weiterführende Informationen: https://innovation-forum-medizintechnik.de/