Was motiviert für Mathe & Co?

Projekt an der Hochschule fördert MINT-Bereiche mit digitalen Engineering-Tools

Was wäre, wenn Kurvendiskussionen nicht mehr der ewige Kampf auf Karopapier wären - sondern spielerisch digital entstehen würden und ein knallbuntes Ergebnis in 3D zeigt, wie man sich die zu berechnenden Ebenen wirklich vorstellen kann? Apps wie „GeoGebra“ - die genau das kann - könnten der Schlüssel sein gegen die verbreiteten und hartnäckigen Ängste und Vorbehalte gegenüber MINT-Fächern, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Darauf setzt das neue Projekt „openMINT“ der Professoren Dr.-Ing. Hans-Georg Enkler und Dr.-Ing. Ulrich Weber von der Hochschule Furtwangen. 

Während der Coronazeit sammelten die beiden Professoren in ihren Online-Vorlesungen einige Erfahrungen mit dem Einsatz quelloffener und freier Engineering-Tools, die Modellierungen, Lösungen und Visualisierungen von Aufgabenstellungen und Sachverhalten aus dem MINT-Bereich ermöglichen. „In Unternehmen aus dem Engineering-Bereich sind derartige Tools schon seit langem unverzichtbar“, berichtet Professor Hans-Georg Enkler. „Der geübte Umgang damit ist deshalb für Absolvierende technischer Studiengänge von essenzieller Bedeutung, auch um einen guten Berufseinstieg zu schaffen.“

Gleichwohl haben Studierende in technischen Studiengängen in MINT-Fächern oftmals mit Einstiegshürden, Berührungsängsten und Motivationsproblemen zu kämpfen. „Um rückläufigen Studierendenzahlen oder sogar Studienabbrüchen entgegen zu wirken suchen wir nach Wegen, um die Einstellung und Motivation der Studierenden gegenüber den vermeintlich unattraktiven, aber wichtigen Fächern zu verändern“, beschreibt Professor Weber die Grundidee des Projekts. Der Einsatz von anschaulichen Engineering-Tools in der Lehre könne dabei einen wertvollen Beitrag leisten. Die äußerst positive Resonanz und die Begeisterung der Studierenden bei der Verwendung derartiger Tools in Lehrveranstaltungen belegen deren hohen motivatorischen Wert. Ziel des neuen Projekts ist es, geeignete freie Tools zu identifizieren, zu evaluieren und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie diese in der Lehre eingesetzt werden können. Die Studierenden sollen früh und niederschwellig an die Anwendungen herangeführt werden und im weiteren Studienverlauf bis hin zur Thesis Nutzen daraus ziehen können. Die Verbindung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen mit den Fächern des Hauptstudiums soll dadurch gestärkt werden. 

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) und der Stifterverband fördern das Projekt „openMINT - Einbindung quelloffener/freier Engineering-Tools in digitale Lehr- und Prüfungsformate zur Förderung der MINT-Kompetenzen“ im Rahmen des Förderprogramms „Fellowship“. Darin werden „Tandems“ von je zwei Personen, die beispielgebende Lehrkonzepte und Unterstützungsangebote für die digitale Hochschullehre weiterentwickelt haben, unterstützt. Das Professoren-Tandem der Hochschule Furtwangen ist eines von 14 Teams aus baden-württembergischen Hochschulen, die diese Förderung erringen konnten. 

Weitere Informationen: www.stifterverband.org/bwdigifellows.