Big Data und Boni

zu den Forschungsprojekten

Pay-as-you-live-Tarife (PAYL) im Gesundheitswesen

Technologische Voraussetzungen und gesellschaftliche Folgen

Fitness-Tracker, Smartwatches und Gesundheits-Apps werden nicht nur zur Messung und Steigerung der gesundheitlichen Leistung und zur Selbstoptimierung eingesetzt. Zunehmend vermessen Menschen ihren Gesundheitszustand digital und geben diese privaten Daten freiwillig an Dritte weiter. Krankenkassen und -versicherungen wiederum bieten Bonusprogramme und „Pay-as-you-live“-Tarife (PAYL) an, mit denen sie einen gesundheitsbewussten bzw. präventiven Lebensstil monetär oder mit anderen Leistungen belohnen wollen.

PAYL-Tarife sind trotz ihrer gesellschaftlichen Relevanz und Brisanz bislang weitgehend unerforscht. Das Forschungsprojekt „Big Data und Boni“ analysiert diese Praxis erstmals interdisziplinär sowie anwendungsbezogen und klärt sowohl die informationstechnischen Voraussetzungen von PAYL als auch die langfristigen gesellschaftlichen (d.h. individuellen, sozialen, ethischen und kulturellen) Folgen dieses Trends im Kontext der digitalen Transformation des Gesundheitswesens.

Ziel des Projekts ist es, einen Beitrag zur umfassenden Bewertung von PAYL-Tarifen zu leisten. Die Einordnung von PAYL erfolgt dabei sowohl aus der Perspektive des technisch Machbaren (Informatik) als auch aus der Perspektive des Verbraucherschutzes sowie des schleichenden gesellschaftlichen Wandels (Soziologie, angewandte Ethik). Dazu werden gleichermaßen die technologischen Voraussetzungen für Instrumente digitaler Selbstvermessung als auch die ethischen, sozialen und gesundheitspolitischen Folgen von PAYL in den Blick genommen und deren Wechselwirkung untersucht.

Das Ergebnis des Projekts wird eine theoretisch und empirisch fundierte Gesamteinschätzung von PAYL im Feld der Gesundheitspolitik sein. Zudem wird eine empirisch informierte und ethisch reflektierte Systematik erstellt, die als Grundlage für einen öffentlichen Diskurs und politische Handlungsempfehlungen nutzbar gemacht werden kann.

 

Projektergebnisse

Projektpartner

  • Hochschule Furtwangen
  • AOK Baden-Württemberg, Stuttgart

Förderung

Das Projekt wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK BW) im Rahmen des Programms zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten an HAWen - Innovative Projekte/ Kooperationsprojekte gefördert.

  • MWK BW

Ich beantworte gerne alle Fragen zum Projekt!

Ihre Ansprechperson

  •  Prof. Dr. Stefan Selke
    Prof. Dr. Stefan Selke Professur „Gesellschaftlicher Wandel“