10.12.2025

Impulse für eine nachhaltige Zukunft

zu Aktuelles
Der junge Mann Urvyn Boochoon steht vor seinem Plakat

Urvyn Boochoon vor seinem Poster beim Kongress der European Federation of Chemical Engineering (EFCE) in Lissabon

Eindrücke vom Kongress „Engineering for a Sustainable World” in Lissabon

Mit den neuesten Forschungsergebnissen im Gepäck vertraten die beiden Doktoranden Jessica Jung-Fittkau (AG Prof. Dr. Magnus Schmidt, Fakultät III) und Urvyn Boochoon (AG Prof. Dr. Holger Schneider, Fakultät III) die HFU beim Kongress „Engineering for a Sustainable World: Summit for Clean Technologies & Brighter Legacy” vor, die im September in Lissabon stattfand. 

Die internationale Konferenz vereinte drei bedeutende Fachveranstaltungen – den 15. Europäischen Kongress für Chemieingenieurwesen (ECCE), den 8. Europäischen Kongress für Angewandte Biotechnologie (ECAB) und den 3. Iberoamerikanischen Kongress für Chemieingenieurwesen (CIBIQ) – und bot eine interdisziplinäre Plattform für den Austausch über nachhaltige Technologien. Im Zentrum standen innovative Ansätze aus dem Chemieingenieurwesen, der Biotechnologie und der Bioprozesstechnik, die zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen sollen.

„Dieser Kongress war aufgrund der Bandbreite an hochwertigen Forschungsarbeiten besonders interessant“, sagt Boochoon, „und ich schätze die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit Forschenden aus aller Welt.“ Auch sein eigener Posterbeitrag, in dem Boochoon Daten aus seiner Arbeit im Projekt „Modellbasiertes Design von Prozessen für die Bioökonomie (MoDeProBio)“ präsentierte, stieß auf reges Interesse. In diesem Projekt werden neue Wege entwickelt, um biologische Prozesse nachhaltiger zu gestalten. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz digitaler Zwillinge im Design von Prozessen, mit denen Reststoffe schnell und effizient in Energie oder verwertbare Bioprodukte umgewandelt werden können. 

Jessica Jung-Fittkau, die an der HFU im Rahmen einer Kooperation mit der Universität Hohenheim (Prof. Dr. Andrea Kruse) promoviert, arbeitet im Rahmen des von der Vector-Stiftung geförderten Projekts „PepKatCO2“ daran, über einen kombinatorischen Ansatz eine Bibliothek aus Peptiden (kleinen Eiweißmolekülen) zu erstellen und diese darauf zu untersuchen, ob sie CO2 binden können – mit dem Ziel, CO2 nicht nur zu binden, sondern es als Ressource nutzbar zu machen. Sie präsentierte ihre Ergebnisse ebenfalls auf einem Poster. 

„In den Fachvorträgen und Diskussionsrunden wurde deutlich, dass die Abscheidung, Nutzung und Speicherung von CO2 eine unverzichtbare Technologie darstellt, um die Klimaziele bis 2050 zu erreichen“, sagt Jung-Fittkau. „Das ist insbesondere in emissionsintensiven Branchen wie der Zement-, Chemie- und Energieindustrie wichtig.“ Neben technologischen Fortschritten spielten aber auch politische Rahmenbedigungen und gesellschaftliche Akzeptanz für die breite Umsetzung der Technologie eine entscheidende Rolle, fügt sie hinzu.
Frisch aus Lissabon zurückgekehrt zieht Boochoon ein Fazit der Tagung: „Kongresse wie dieser stärken die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie und beschleunigen den Fortschritt beim Aufbau einer zirkulären Bioökonomie.“

 

Das Projekt MoDeProBio wird finanziert über das Programm für Angewandte Nachhaltigkeitsforschung an baden-württembergischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften „PAN HAW BW“ und kofinanziert von der Europäischen Union (EFRE-Programm 2012-2027).
Das Projekt PepKatCO2 – Katalytische CO2-Prozessierung mittels Übergangsmetallbindung an Peptide wird finanziert von der Vector-Stiftung (P2021-0138).
 

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