Technologielabor für Nano- und Mikrosysteme

zum Institut für Mikrosystemtechnik

Innovationen auf Nanoskala

In Schutzkleidung gekleidete Forscher bei der Arbeit am Computer

Im Technologielabor für Nano- und Mikrosysteme (TNM) werden innovative miniaturisierte Systeme entwickelt.

Nano- und Mikrosysteme vereinen mechanische, optische, biologische und elektrische Elemente, um innovative Funktionen für Sensoren und Aktoren zu realisieren. Diese Systeme haben in der Medizin, Energieversorgung und Materialwissenschaft eine herausragenden Bedeutung.

Studierende, Mitarbeiter und Promovierende, können im Labor praktische Kenntnisse erwerben und ihr Wissen in aktuellen Forschungsprojekten anwenden. Der Zugang zu modernster Technologie und aktuellen Forschungsthemen qualifiziert sie für zukunftsträchtige Berufe in vielfältige Branchen. 

Im Rahmen von Verbundprojekten arbeiten wir eng mit Unternehmen und anderen Forschungseinrichtungen zusammen. Beispiele unserer Forschungsaktivitäten finden sie unter: Link öffnet sich im gleichen Fenster:Institut für Mikrosystemtechnik

Laborfunktion

© Hochschule Furtwangen. Bilder 1,2,3,5,7,8,9 © Bernd Müller | Bild 4 © Benjamin Sittkus  | Bilder 6,10 © Silicya Roth & Ribeiro Martins

Aufgabenbereiche und Angebote für Studierende

Das Technologielabor für Nano- und Mikrosysteme bietet ein vielfältiges Spektrum an Möglichkeiten für Studierende, Promovierende und Forschende. Hier können Studierende in den Studiengängen: Link öffnet sich im gleichen Fenster:Smart Systems und: Link öffnet sich im gleichen Fenster:Mikromedizintechnik in verschiedenen Praktika grundlegenden Fähigkeiten der Mikrosystemtechnik und Charakterisierung im Reinraum erwerben und in Hilfskraftstellen sowie Abschlussarbeiten vertiefen.

Nach dem Studium eröffnen sich spannende Möglichkeiten: In drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten können Absolventen als Projektmitarbeitende direkt an innovativen Forschungs- und Entwicklungsprozessen teilnehmen. Viele nutzen die Chance, an unserer Hochschule zu promovieren und damit den Grundstein für eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere zu legen, da wir das Promotionsrecht besitzen. Mehr dazu findet man hier: https://www.hs-furtwangen.de/zukunft-forschen/promotion

Zusammen mit dem Link öffnet sich im gleichen Fenster:Forschungszentrum Rottweil  bilden wir das Link öffnet sich im gleichen Fenster:Institut für Mikrosystemtechnik (iMST).

Schwerpunkte

  • Sensoren und Aktoren (Micro-Electro-Mechanical-Systems, MEMS)
  • Optische Systeme (Micro-Opto-Electro-Mechanical Systems, MOEMS)
  • Elektrochemische Ätzprozesse / Anodisierung
  • Flexible Elektronik
  • Mikromedizin
  • Intelligente Implantate
  • Embedded Systems
  • 3D Mikro- und Nanostrukturierung
  • Selbstorganisierte Systeme in der Mikro- und Nanotechnologie

Dienstleistungen für Forschungskooperationen

  • Projektplanung und –beantragung
  • Technologieberatung
  • Systemanalyse / Konzeptvalidierung
  • Multiphysics - Simulation
  • Prozessentwicklung und –Durchführung in der Mikro- und Nanotechnologie
  • Fertigung von Prototypen
  • Charakterisierung

Technische Ausstattung

Als eines der ersten Mikrosystemtechniklabore Deutschlands wurde das damalige „Mikrolabor“ im Jahre 1984 eröffnet. Seitdem wird die Ausstattung des Labors kontinuierlich mit innovativen Technologien ergänzt. Auf über 300 m² Fläche betreiben wir in mehreren Reinräumen eine umfangreiche Siliziumtechnologielinie und Charakterisierungseinrichtung. Als Mitglied des Link öffnet sich im gleichen Fenster:iMST haben wir die Möglichkeit, die Einrichtungen des Link öffnet sich im gleichen Fenster:Forschungszentrums Rottweil zu nutzen und kooperieren mit anderen Forschungsinstituten.

Charakterisierung

Zur Analyse von Mikrosystemen stehen verschiedene Geräte zur Verfügung, wobei das FIB-SEM-Gerät aufgrund seiner Vielseitigkeit besonders hervorzuheben ist.

  • FIB-SEM: Rasterelekronenmikroskop mit fokussiertem Ga+-Ionenstrahl
    • Detektoren: Inlens (SE und RE), SESI, sTEM, BSE
    • Mit Materialcharakterisierung: ToF-SIMS, EDX, EBSD
    • Strukturierung mittels Präkursoren
  • FT-IR mit Mikroskop
  • Optischer 3D-Profiler (Laserscanning Mikroskop & Weißlichtinterferometer)
  • Rastertkraftmikroskop (AFM)
  • Kontakt Profilometer
  • Optische Schichtdickenmessung mittels Ellipsometer und Spektrometer
  • Kapazitäts-Spannungs-Messung (4-Punkt-Methode)
  • Oberflächen- und Porengrößenmessung mittels Physisorption
  • Kontaktwinkelmessung
  • Schwingungs- und Abstandsmessung mittels Laserinterferometer und Triangulation
  • Sowie mehrere Mikroskope und weitere Kleingeräte

Bilder 1,3,6,7,8,9 © Hochschule Furtwangen Alexander Filbert | Bilder 2,10 © Hochschule Furtwangen Bernd Müller | Bild 5 © Hochschule Furtwangen Silicya Roth & Ribeiro Martins

 

Beschichtungsprozesse

Es gibt eine große Vielfalt an Beschichtungsanlagen die für die den Aufbau von Mikrosystemen genutzt werden

  • Atomlagenabscheidung (thermisch oder plasmaunterstützt). Die Vakuumkammer ist eingebunden in einer Clusteranlage mit RIE und PECVD.
  • Aufdampfen verschiedenster Materialien
  • Chemische Gasphasenabscheidung (CVD): PECVD (Si3N4 mit steuerbarer Spannung, SiC und amorphes Si, SiO2)
  • Sputteranlage (Pt, Si3N, Ti, Al/Cu...)
  • Mikrogalvanik: ein Fontaine- sowie ein Rack-System

Bilder © Hochschule Furtwangen Bernd Müller

Lithografie

Die Fotolithografie spielt eine entscheidende Rolle bei der Herstellung von Mikrosystemen und ist eine wichtige Technik zur Strukturierung. Im Labor gibt es verschiedene fotolithografische Verfahren, die sich im einem Gelbraum befinden.

  • Graustufenbelichtung zur Erzeugung von 3D Strukturen
  • Laserdirektbelichtung für Strukturen bis 600 nm
  • Eigene Herstellung von Masken
  • Kontaktbelichtung / Maskaligner
  • Justagegenauigkeit bis 200 nm, IR Justierung, Vorderseite zu Rückseitenjustierung

Bild 1 © Hochschule Furtwangen Silicya Roth & Ribeiro Martins | Bilder 2,3,4,5 © Hochschule Furtwangen Bernd Müller

Thermische Prozesse

Oxidation

Oxidation © Hochschule Furtwangen Bernd Müller

Im Reinraum sind mehrere Rohröfen installiert, die für verschiedene Anwendungen in der Halbleitertechnik genutzt werden.

  • Oxidation
  • Dotierung mit Bor und Phosphor
  • Diffusion
  • Tempern

Ätztechnik

Ätzbänke

Ätzbänke © Hochschule Furtwangen Silicya Roth & Ribeiro Martins

Wir verfügen über mehr als 25 unterschiedliche nasschemische Ätzbecken und mehrere Trockenätzsysteme, die es ermöglichen, verschiedenste Schichten zu strukturieren. Besonders in der Anodisierung von porösem Silizium haben wir umfassende Erfahrungen gesammelt.

  • Elektrochemisches Ätzen: Anodisierungsanlagen für poröses Silizium in Flusssäurelösungen
  • Trockenätzen mit Plasma (RIE für viele Schichten geeignet)
  • Nasschemisches Ätzen (HF, Caro, KOH; Huang A/B...)

Aufbau- und Verbindungstechnik

Im Backend-Bereich erfolgt die Trennung der Chips, gefolgt von der Verarbeitung zu einsatzbereiten Systemen.

  • Laserschneiden
  • Wafersäge
  • Chipbonder
  • Drahtbonder

© Hochschule Furtwangen Bernd Müller

Design, Simulation und Datenanalyse

Zur Konzeptbewertung sowie zur Analyse der Mikrosysteme arbeiten wir mit:

Bild 2 © Hochschule Furtwangen Hussam Kloub | Bild 3 © Hochschule Furtwangen Bernhard Müller | Bild 4 © Hochschule Furtwangen Sonja Müller | Bild 5 © Hochschule Furtwangen Isman Khazi
 

Neues aus der Forschung an der HFU