Tipps von unseren Profis
Unser Link öffnet sich im gleichen Fenster:Zentrum für Lehren und Lernen (ZLL) begleitet unsere Studierenden auf ihrem Weg an unserer Hochschule, von der Lernvorbereitung bis zur Klausur. Das ZLL organisiert zum Beispiel regelmäßige Workshops zu Themen wie Zeitmanagement, Lernmethoden...
Außerdem unterstützt das ZLL Lehrende bei der Entwicklung, Durchführung und Weiterentwicklung zeitgemäßer und innovativer Lehrformate.
Damit auch Schülerinnen und Schüler vom breiten Wissen des ZLL profitieren können, stellen unsere Experten und Expertinnen dir nützliche Tipps rund um das Thema Lernen zur Verfügung!
Wie unser Gedächtnis funktioniert
Das Drei-Speicher-Modell des Gedächtnisses
Die „magische“ Zahl 7 spielt nicht nur in Märchen, sondern auch beim Lernen eine Rolle!
Den ganzen Tag über sind wir mit endlos vielen Sinneseindrücken konfrontiert, die unser Ultrakurzzeitgedächtnis aber zum Glück nur für eine „ultra“ kurze Zeit speichert. Deshalb vergessen wir die unwichtigen Infos (zum Beispiel welche Farbe der Pullover des Lehrers hatte) gleich wieder.
Die wichtigeren Infos kommen in das Arbeitsgedächtnis. Aber auch das ist begrenzt, nämlich auf ungefähr 7 „Informationseinheiten“, auch „Chunks“ genannt. So beschreibt es der amerikanische Wissenschaftler im Jahr 1956, George A. Miller. Neuere Untersuchungen sprechen auch von 3-5 Informationseinheiten (Nowan, 2001).
Das was für uns zählt ist: Unser Arbeitsgedächtnis ist begrenzt!
Es ist also ganz normal, dass wir uns nicht 30 neue Vokabeln auf einen Schlag merken können oder dass uns zu viel Text, zu viele Grafiken und Animationen in PowerPoint-Präsentationen verwirren. Wir müssen einiges dafür tun, dass das, was wir lernen möchten, es vom Arbeitsgedächtnis bis ins Langzeitgedächtnis schafft.
Von dort aus können wir das Gelernte sogar noch nach Jahren abrufen.
Was bedeutet das Drei-Speicher-Modell (Ultrakurzzeitgedächtnis, Arbeitsgedächtnis, Langzeitgedächtnis) jetzt konkret für das Lernen?
Wie schaffen wir es, dass wir Informationen im Arbeitsgedächtnis behalten und ins Langzeitgedächtnis überführen?
Wie schaffen wir es, Informationen aus dem Langzeitgedächtnis wieder abzurufen?
Hier kommen unsere Top-Tipps!
Den Lernstoff einteilen und strukturieren
Du solltest den Lernstoff einteilen und strukturieren, damit dein Arbeitsgedächtnis nicht überlastet wird. Dabei hilft dir die „magische Zahl“ 7. Mit dem sogenannten „Chunking“, also dem Zusammenfassen bzw. Bündeln von Informationseinheiten bzw. Chunks, schaffst du es auch mehr als 7 einzelne Informationen zu verarbeiten und weitest das Arbeitsgedächtnis auf 7 Informationseinheiten aus.
Mehr zu dieser Methode: https://www.brain-effect.com/magazin/dr-karsten-etwas-theorie-fuers-gedaechtnis-tuning.
Warm-Up für das Gehirn!
Aktiviere dein Vorwissen, bevor du mit dem Lernen beginnst!
Das Vorwissen ist ein wichtiger Einflussfaktor für das Lernen.
Mit Brainstorming-Methoden wie z.B. der Link öffnet sich im gleichen Fenster:ABC-Liste kann man das Gehirn vor dem aktiven Lernen aufwärmen. Damit aktiviert und verstärkt man die Verknüpfungen des Wissens-Netzes und neues Wissen kann viel leichter an die Nervenzellen angebunden werden (Krause & Stark, 2006).
Krause, U.-M., & Stark, R. (2006). Vorwissen aktivieren. In H.Mandl & H.F. Friedrich (Hrsg), Handbuch Lernstrategien (S. 38-49). Hogrefe Verlag.
Aktiv lernen - Dos & Don'ts
Dos:
- PowerPoint-Folien, Skripte etc durchlesen
- den Inhalt strukturieren und organisieren (z.B. durch Visualisierungen, eigene Zusammenfassungen)
- Inhalt aktiv abrufen z.B. durch:
- Eigene Karteikarten schreiben und wiederholen
- Bereits bestehende Quizfragen nutzen oder eigene erfinden
- Inhalt laut vor einem Spiegel präsentieren
- Abfrage durch eine andere Person
Don'ts:
- PowerPoint-Folien, Skripte, Zusammenfassungen so lange durchlesen, bis alles auswendig gelernt ist
- Nur Videos anschauen ohne aktiv damit zu arbeiten
Weiterführende Literatur: Metzig & Schuster, 2020, S. 15f.
Im Kontext lernen
Wie wird das, was gelernt werden soll, abgeprüft?
Handelt es sich um eine mündliche Prüfung? Dann bitte jemanden diese Situation mit dir zu simulieren und dich abzufragen.
Handelt es sich um eine schriftliche Prüfung? Dann denke dir Prüfungsfragen aus (zum Beispiel mit Hilfe von ChatGPT). Dann kannst du die Prüfungssituation nachstellen und die Fragen auf Zeit beantworten (nutze dafür
nur die erlaubten Hilfsmittel). Vielleicht ka
Denken Sie sich Prüfungsfragen aus (zum Beispiel mit Hilfe von ChatGPT) Simulieren Sie die Prüfung, indem Sie nur die erlaubten Hilfsmittel benutzen und die Fragen auf Zeit beantworten. Vielleicht hast du ja die
Möglichkeit dich dafür in ein leeres Klassenzimmer zu setzen. Dann könntest du vom "Prinzip der Enkodierungsspezifität" (Myers & DeWall, 2023, S.375; Hasselhorn & Gold, 2022, S. 58) profitieren.
Setzen Sie sich ggf. in einen leeren Vorlesungssaal. Profitieren Sie somit vom "Prinzip der Enkodierungsspezifität" (Myers & DeWall, 2023, S.375; Hasselhorn & Gold, 2022, S. 58).
Literatur
- Bensberg & Messer (2014). Survivalguide Bachelor. Dein Erfolgscoach fürs ganze Studium - Nie mehr Leistungsdruck, Stress & Prüfungsangst - Bestnoten mit Lerntechniken, Prüfungstipps!. Berlin, Heidelberg
- Krause, U.-M., & Stark, R. (2006). Vorwissen aktivieren. In H.Mandl & H.F. Friedrich (Hrsg), Handbuch Lernstrategien (S. 38-49). Hogrefe Verlag.
- Metzig, W. & Schuster, M. (2020). Lernen zu lernen: Lernstrategien wirkungsvoll einsetzen. Springer
- Miller, G. A. (1956). The magical number seven, plus or minus two: Some limits on our capacity for
processing information. Psychological Review, 63, 81−97. - Hasselhorn, M., & Gold, A. (2022). Pädagogische Psychologie: Erfolgreiches Lernen und Lehren (5., überarbeitete Auflage). Verlag W. Kohlhammer.
- Myers, D. G., & DeWall, C. N. (2023). Psychologie (4., vollständig überarbeitete Auflage). Springer.
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