16.10.2024

Katastrophe nach Plan

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Hochschule Furtwangen wirkt bei der internationalen Großübung „Magnitude“ in Baden-Württemberg mit

Ab dem 24. Oktober wird in Baden-Württemberg eine Großübung stattfinden, die es in dieser Größenordnung bisher noch nicht gegeben hat: Eine 36 Stunden andauernde Simulation eines Erdbebens, bei der rund 1000 Einsatzkräfte aus dem In- und Ausland ihre Zusammenarbeit unter Beweis stellen müssen. Erstmals wird mit „Magnitude“ eine Großübung im Rahmen des Europäischen Katastrophenschutzmechanismus in Deutschland durchgeführt. Neben Einsatzkräften aus Baden-Württemberg werden auch Teams aus Österreich, Griechenland, der Schweiz und Frankreich daran beteiligt sein. Die Hochschule Furtwangen (HFU) bringt ihre Expertise in die Evaluation der Großübung ein, um sicherzustellen, dass die gewonnenen Erkenntnisse nachhaltig genutzt werden können.

Ziel dieser Übung ist es, den europäischen Katastrophenschutz weiter zu stärken, indem die internationale Hilfeleistung in Baden-Württemberg erprobt und die Region auf den Einsatz externer Unterstützung vorbereitet wird. Gleichzeitig wird auf die Bedeutung des Ehrenamtes in den Einsatzorganisationen sowie auf die Notwendigkeit hochqualifizierter Fachkräfte hingewiesen, die im Ernstfall die Bevölkerung schützen und sie auf den Umgang mit Krisensituationen vorbereiten.

Hochschule Furtwangen: Ausbildung von Katastrophenschutzexperten seit 2007

Bereits seit 2007 bildet die Hochschule Furtwangen im Studiengang Security & Safety Engineering sowie im Masterstudiengang Risikoingenieurwesen hochqualifizierte Fachkräfte für den Katastrophenschutz aus. Absolventinnen und Absolventen dieser Studiengänge sind heute in ganz Baden-Württemberg in führenden Positionen des hauptberuflichen Katastrophenschutzes tätig und leisten durch ihre tägliche Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Bevölkerung. 

„Unsere Studierenden erwerben im Studium die Fähigkeiten, die im Ernstfall entscheidend sind: Sie lernen nicht nur, wie man Gefahren abwehrt und präventive Maßnahmen ergreift, sondern auch, wie man komplexe Situationen im Katastrophenschutz managt. Dazu gehören fundierte Kenntnisse in den Grundlagen der Sicherheitstechnik, der Risikobeurteilung, Krisenbewältigung oder Managementkompetenzen“, betont Prof. Marion Meinert, Studiendekanin des Studiengangs Risikoingenieurwesen und Professorin für Sicherheit und Gefahrenabwehr an der Hochschule Furtwangen. „Solche Übungen wie ‚Magnitude‘ sind von unschätzbarem Wert, um die Koordination internationaler Rettungsteams zu verbessern und realistisch auf die Herausforderungen einer Katastrophe dieser Art vorbereitet zu sein,“ so Meinert.

Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg

An der Planung und Vorbereitung der Übung „Magnitude“ waren unter anderem das baden-württembergische Innenministerium, das Schweizer Bundesamt für Bevölkerungsschutz, das österreichische Innenministerium, die Hochschule Furtwangen, die Universität der Bundeswehr in München, sowie das Generalsekretariat für Zivilschutz in Griechenland beteiligt.

Wie der Name der Übung bereits verrät, handelt es sich bei dem Szenario um ein Erdbeben enormen Ausmaßes, in der die lokalen Einsatzkräfte an ihre Grenzen stoßen. In einer solchen Katastrophe kommt es nicht nur auf schnelle Hilfe an, sondern auch darauf, dass die internationalen Kräfte reibungslos zusammenarbeiten. „Eine gut koordinierte gemeinsame Reaktion bedeutet, dass nationale Behörden im Notfall eine zentrale Anlaufstelle haben, anstatt sich mit vielen verschiedenen Organisationen abzustimmen. So können Fachkenntnisse und Ressourcen effizient gebündelt und den Betroffenen schnellstmöglich geholfen werden“, erklärt Prof. Stephan Lambotte, Dekan der Fakultät Gesundheit, Sicherheit und Gesellschaft von der Hochschule Furtwangen.

Mit der Übung „Magnitude“ soll demonstriert werden, wie entscheidend eine länderübergreifende Kooperation im Ernstfall ist – und wie wichtig es ist, bestens ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung zu haben. Die Hochschule Furtwangen zeigt hier, dass sie eine unverzichtbare Rolle in der Ausbildung dieser Fachkräfte einnimmt.