26.04.2024

Precision Medicine Diagnostics in Action

zu Aktuelles
Gruppenbild von ehemalige und amtierende Studiendekane und Studiendekanin PMD

Prof. Dr. Matthias Kohl, Prof. Dr. Hans-Peter Deigner, Prof. Dr. Meike Burger und Prof. Dr. Nicolas Werbeck – ehemalige und amtierende Studiendekane und Studiendekanin des Masterstudiengangs PMD

Zehn Jahre Masterstudiengang Medical Diagnostics Technologies / Precision Medicine Diagnostics

Vor zehn Jahren wurde der Masterstudiengang „Medical Diagnostic Technologies (MDT)“ an der Fakultät Medical and Life Sciences (MLS) ins Leben gerufen. Seitdem bietet er den Studierenden des sehr erfolgreichen Bachelorstudiengangs „Molekulare und Technische Medizin“ eine Möglichkeit zur Weiterqualifikation im Bereich der molekularen Diagnostik und Präzisionsmedizin. Inzwischen umbenannt in „Precision Medicine Diagnostics (PMD)“, um die Inhalte besser nach außen zu repräsentieren, zieht der komplett englischsprachige Masterstudiengang zahlreiche Internationals an die HFU.

Zehn Jahre PMD – das musste natürlich gefeiert werden! Deswegen lud die Fakultät MLS aktuelle und ehemalige Studierende zu einem Kolloquium unter dem Motto „Precision Medicine Diagnostics in Action“ ein.

Prof. Dr. Oliver Schilling vom Institut für Pathologie der Universitätsklinik Freiburg hielt die Keynote-Lecture mit dem Titel „Toward integrating proteomics into the portfolio of molecular pathology“. Seine Forschung deckt ein breites Spektrum an Analysen verschiedener Tumorgewebe vor und nach Chemotherapie mit massenspektrometrischen Proteomics-Methoden ab und setzt das Proteom von Tumorzellen auch in Verbindung zu deren Genom und dessen Mutationen. Insbesondere gelang es Prof. Dr. Schillings Gruppe, sogar das Proteom formalinfixierter und gefärbter Tumorproben zu untersuchen.

Dr. Jonas Schmidt hat an der HFU sowohl den Bachelor in MTZ als auch den Master in MDT absolviert und im vergangenen Jahr zum Thema „Nanopore Sequencing in Laboratory Medicine – Novel Molecular Diagnostic Prospects for Familial Mediterranean Fever and SARS-CoV-2 Infections“ an der Technischen Universität Cottbus-Senftenberg promoviert. Seine Arbeit, die er im MVZ Labor Prof. Dr. Blessing (Singen) durchführte, wurde von Prof. Dr. Dirk Roggenbuck (TU Cottbus-Senftenberg) und Prof. Dr. Meike Burger (HFU) betreut und begutachtet. Beim Symposium berichtete er aus seiner Tätigkeit für das MVZ Labor Prof. Dr. Blessing. Dort etablierte er einen Real-Time-PCR-Assay sowie ein „Long-Read Sequencing“ Protokoll zur Untersuchung von Proben auf das 2022 in Deutschland ausgebrochene Affenpocken-Virus.

Benjamin Terfa Igbo kam aus Nigeria zum MDT-Studium nach Schwenningen. Nach seinem Abschluss im Jahr 2015 etablierte er an der Universitätsklinik Regensburg einen qPCR-Assay für das Humane Herpesvirus-6B, das häufig an der Abstoßung transplantierter Organe beteiligt ist. Aktuell arbeitet Benjamin Igbo an der Universitätsklinik Dresden an seiner Dissertation über die Identifikation von Biomarkern der Tumor-Mikroumgebung von Ösophaguskarzinomen. Seine Promotion steht kurz bevor, und seine nächste Stelle am Klinikum der Ludwigs-Maximilians-Universität München hat er inzwischen bereits angetreten: Seit Februar arbeitet er dort im Labor für Immungenetik und Molekulare Diagnostik.

Auch Mohammad Oli Al Islam ist nach seinem PMD-Studium in Deutschland geblieben und arbeitet nun für das ARCIM-Institut in Filderstadt. In einem kurzen Redebeitrag brachte er seine Dankbarkeit für das Studium und die beruflichen Möglichkeiten, die sich ihm dadurch eröffneten, zum Ausdruck – er würde sich immer wieder für ein Studium in Schwenningen entscheiden.

Studiendekanin Prof. Dr. Meike Burger gab einen kurzen Überblick über die Alumni des Studiengangs, von denen inzwischen einige ihre Promotion abgeschlossen und eine akademische Karriere eingeschlagen haben. Andere arbeiten in so verschiedenen Bereichen wie Qualitätsmanagement, Genomics, Biomedizinischer Analyse oder haben sogar eigene Firmen gegründet. Studiendekan Prof. Dr. Nicolas Werbeck freute sich darüber, dass so viele Ehemalige gerne anlässlich des Symposiums zurück an die HFU gekommen waren – ein gutes Zeugnis dafür, dass der Studiengang nicht nur akademisch, sondern auch persönlich positiv in Erinnerung geblieben ist. Das wurde auch im Anschluss an das Symposium deutlich: Vortragende und Publikum standen noch eine ganze Weile in regem Austausch zusammen und waren sich einig, dass die Veranstaltung bald wiederholt werden müsse.