14.11.2025

Die Chance im All

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Prof. Dr. Bahman Azarhoushang wird mit einem wissenschaftlichen Fachvortrag die Chancen von innovativen Fertigungstechnologien aufzeigen.

Hochschule Furtwangen und IHK informieren Zulieferbetriebe über die Erschließung neuer Märkte in der Luft- und Raumfahrt

Am 18. November lädt die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg gemeinsam mit der Hochschule Furtwangen (HFU) zur Fachveranstaltung „Zulieferer im Orbit – Chancen in der Luft- und Raumfahrt“ ein. Unternehmen erhalten exklusive Einblicke und können sich mit potenziellen Partnern aus Wirtschaft und Forschung vernetzen. Neben spannenden Fachvorträgen, einer Podiumsdiskussion und einer Ausstellung stehen auch wissenschaftliche Beiträge der HFU auf dem Programm. 

Mit dabei sind Prof. Dr. Frank Allmendinger, stellvertretender Wissenschaftlicher Direktor des Innovations- und Forschungs-Centrums (IFC), der Einblicke in die aktuelle Forschung im Themenbereich Energiespeichertechnologien geben wird, und Prof. Dr. Bahman Azarhoushang, Leiter des Kompetenzzentrums für spanende Fertigung (KSF), der technologische Möglichkeiten als potenziellen Einstieg in den Zukunftsmarkt Raumfahrt aufzeigt. Wir haben mit den beiden im Vorfeld gesprochen.

Was macht die Luft- und Raumfahrtbranche aktuell so attraktiv für Zulieferunternehmen aus der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg?

Prof. Allmendinger: 
Die Luft- und Raumfahrt erlebt derzeit eine technologische Zeitenwende: Nachhaltigkeit, Leichtbau und alternative Antriebssysteme rücken in den Fokus. Viele mittelständische Unternehmen aus unserer Region verfügen bereits über exzellente Kompetenzen in Präzisionsfertigung, Sensorik, Werkstofftechnik und Qualitätssicherung – also genau dort, wo die Luftfahrt hohe Anforderungen stellt.

Wie können kleine und mittelständische Unternehmen von der Zusammenarbeit mit der Raumfahrt profitieren?

Prof. Azarhoushang: 
Die Raumfahrt ist ein Innovationsmotor – Technologien, die dort entwickelt oder angewendet werden, finden oft ihren Weg in andere Industrien. Kleine und mittelständische Unternehmen können durch Kooperationen in diesem Umfeld ihre technologischen Kompetenzen ausbauen, neue Märkte erschließen und ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig stärken.

Welche Rolle spielen Forschung und Innovation beim Einstieg in diesen Markt?

Prof. Azarhoushang: 
Forschung und Innovation sind entscheidende Faktoren, um die hohen Anforderungen der Raumfahrtindustrie zu erfüllen. Neue Materialien, Präzisionsfertigung und digitale Prozesse bilden die Grundlage, um die notwendige Qualität, Zuverlässigkeit und Effizienz zu erreichen.

Welche Unterstützungsangebote gibt es für Unternehmen, die sich in der Luft- und Raumfahrt engagieren möchten, und welche Kompetenzen bringt die Hochschule in dieses Zukunftsfeld ein?

Prof. Azarhoushang: 
Neben Förderprogrammen und Netzwerken bieten insbesondere Forschungskooperationen mit Hochschulen einen guten Einstieg. An der HFU und am KSF-Institut unterstützen wir Unternehmen mit anwendungsnaher Forschung, Technologietransfer und Schulungsangeboten, um den Zugang zu diesem anspruchsvollen Markt zu erleichtern.

Prof. Allmendinger: 
Wir bringen langjährige Erfahrung in den Bereichen Batterie-, Wasserstoff- und Hybridspeichersysteme, Leistungselektronik, Systemsimulation und Sicherheitsanalytik ein. Interdisziplinär entwickeln wir ganzheitliche Lösungen, von der Energiequelle bis zum Systemintegrationstest. Die Hochschule Furtwangen versteht sich als Transferpartner, der angewandte Forschung direkt mit den Bedarfen regionaler Unternehmen verknüpft.

Was wird Inhalt Ihrer Vorträge sein?

Prof. Azarhoushang: 
Ich werde zeigen, wie innovative Fertigungstechnologien – insbesondere Präzisionsbearbeitung und hybride Prozesse – den Einstieg in anspruchsvolle Märkte wie die Raumfahrt ermöglichen. Dabei geht es vor allem um konkrete Beispiele aus Forschung und Industriekooperationen.

Prof. Allmendinger: 
Ich werde zeigen, wie Energiespeichertechnologien zum Schlüssel für klimaneutrale Luftfahrt werden – vom nachhaltigen Flugkraftstoff (SAF) über Wasserstoff-Brennstoffzellen bis hin zu batterieelektrischen Systemen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Vergleich von Energiedichte, Emissionen und Technologie-Reifegrad dieser Ansätze sowie auf deren Auswirkungen auf regionale Zulieferketten.

Gibt es derzeit Forschungsprojekte an der HFU, die einen konkreten Bezug zur Raumfahrt haben? Sind dabei auch Studierende eingebunden?

Prof. Azarhoushang: 
Ja, derzeit arbeiten wir an Projekten zur Präzisionsfertigung, effizienten Bearbeitung und Oberflächenoptimierung für Anwendungen im Bereich des Leichtbaus und der Zerspanung schwer zerspanbarer Werkstoffe. Dies sind Bereiche, die auch für die Raumfahrt relevant sind. In diese Projekte sind Studierende aktiv eingebunden und lernen, Forschung und Praxis zu verbinden.

Die Veranstaltung „Zulieferer im Orbit – Chancen in der Luft- und Raumfahrt“ findet am 18. November in den Räumlichkeiten der IHK statt und beginnt um 17 Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei. Weitere Informationen und Anmeldung: https://hfu.li/j2w4

 

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