Die neue Amtskette der Hochschule Furtwangen wurde Rektorin Dr. Alexandra Bormann von der baden-württembergischen Ministerin für Wissenschaft, Kunst und Forschung überreicht. Von links: Hochschulratsvorsitzender Dirk Schallock, Felix Gorgus, Vorsitzender der Verfassten Studierendenschaft, Prorektor Prof. Dr.-Ing. Hans-Georg Enkler, Rektorin Dr. Alexandra Bormann, Ministerin Petra Olschowski, Bürgermeister Josef Herdner und Goldschmiedin Franziska Löffelmann.
Jubiläumsfeier am Campus Furtwangen mit Wissenschaftsministerin Petra Olschowski
Unter dem Leitsatz „Die beste Zeit. Seit 1850.“ feierte die Hochschule Furtwangen (HFU) ihr 175-jähriges Bestehen und präsentierte sich als kraftvolles Zentrum für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft – und als Wegbereiterin für Innovationen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg.
Petra Olschowski, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg, würdigte im Rahmen des Festakts die Hochschule Furtwangen und ihre Rolle als Impulsgeberin für die Region. In ihrer Festrede betonte die Ministerin: „Die HFU war immer am Puls der Zeit.“ Sie lobte die Wandlungsfähigkeit der Hochschule und das Portfolio der HFU, welches sich an den Bedürfnissen von Studierenden und an denen der Zeit orientiere, so die Ministerin. Genau wie die Wirtschaft befindet sich auch die Hochschullandschaft in Baden-Württemberg derzeit in einer Phase der Transformation. Olschowski sprach dem Rektorat und dem Hochschulrat der Hochschule Furtwangen ein großes Lob und ihren Dank aus für die Weitsicht und die Entschlossenheit, mit der man derzeit Veränderungsprozesse vorantreibe, und sicherte die Unterstützung des Wissenschaftsministeriums zu, insbesondere auch für die geplanten Stärkung der Interdisziplinarität. Die Standorte und das Studienangebot zu profilieren, sei für Hochschulen wichtig, weil Studierenden heute ein weltweites Angebot zur Verfügung stehe, das sich dynamisch entwickle. „Verdichten und Bündeln sind Grundlagen für wissenschaftlichen Erfolg“, so die Ministerin.
Die Rolle der HFU als unabhängige, verantwortungsvolle Gestalterin gesellschaftlicher Entwicklung wurde im Anschluss durch die feierliche Übergabe der neuen Amtskette an Rektorin Dr. Alexandra Bormann durch Ministerin Olschowski unterstrichen.
Die von Goldschmiedin Franziska Löffelmann entworfene Amtskette steht sinnbildlich für die Verbindung von Historie, Innovationskraft und Wissenschaftsfreiheit – Werte, die die Hochschule seit 175 Jahren prägen und weiterhin antreiben. Hochschulratsvorsitzender Dirk Schallock sah darin ein Sinnbild auch für die enge Verbindung der Hochschule mit der Wirtschaft. Und Felix Gorgus, Vorsitzender der Verfassten Studierendenschaft, hob die Bedeutung hervor, an einer Hochschule mit so starken Traditionen zu studieren. Die Übergabe des neuen Symbols für die Hochschule wurde durch die finanzielle Unterstützung der Stadt Furtwangen möglich. Bürgermeister Josef Herdner gratulierte herzlich und verdeutlichte, dass das HFU-Jubiläum auch 175 Jahre erfolgreiche und enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der Hochschule bedeute.
In ihrer Rede betonte Rektorin Dr. Alexandra Bormann die Bedeutung der Wissenschaftsfreiheit als Grundlage für nachhaltigen Fortschritt: „Zukunft hat eine Grundbedingung: Freiheit“. Mit Blick auf die Tatsache, dass wissenschaftliche Erkenntnisse global zunehmend unter Druck geraten und Diskursräume eingeschränkt werden, bekräftigte Bormann die Haltung der Hochschule: Nur in Freiheit könne Wissenschaft ihr volles Potenzial entfalten, zur Stärkung der Gesellschaft beitragen und neue Wege eröffnen. Die HFU versteht sich als offener Raum für Ideen, in dem Forscherinnen und Forscher sowie Studierende gemeinsam mit den Wirtschaftspartnern die Herausforderungen von morgen gestalten. In der lebendigen Gemeinschaft der Hochschule werden Vielfalt und Demokratie gelebt, und es werde gemeinsam Verantwortung für die Zukunft übernommen, so Bormann. Sie betonte zudem die europäische Verbundenheit der Hochschule: „Unser Herzschlag ist und bleibt europäisch“. In Anspielung auf das Jubiläumsmotto sagte Bormann, jetzt sei „die beste Zeit, um mutig zu sein“. Ihr Appell, angesichts aktueller Herausforderungen sei es „höchste Zeit, jetzt aus einer Angst- und Niedergangsrhetorik auszusteigen“, bekam großen Beifall.
„Zukunftszuversicht“ zeigte auf besondere Weise auch der Beitrag von Prof. Dr. Volker Bucher, Leiter des Instituts für Mikrosystemtechnik. Er stellte ein spektakuläres Projekt der Mikromedizin vor, in welchem das Problem der Altersweitsichtigkeit durch den Einsatz winziger Elektroden an der Augenmuskulatur gelöst wird.
Als Botschafter für Spitzensport der HFU gab Olympiasieger Dr. Georg Hettich zusammen mit HFU-Student Lars Schäfle, dem amtierenden Deutschen Meister im Ringen, einen sehr persönlichen Einblick in das besondere „HFU-Gefühl“, das die Hochschule damals wie heute ausmache. Die beiden Sportler berichteten von den außergewöhnlichen Fördermöglichkeiten für Spitzensportlerinnen und -sportler und den starken Netzwerken der Hochschule. Ein Filmbeitrag der HFU spannte den Bogen von den Anfängen der Uhrmacherschule im 19. Jahrhundert bis zur lebendigen und internationalen Gemeinschaft, die die HFU heute ausmacht.
Die Jubiläumsfeier bot den Gästen aus Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft vielfältige Gelegenheiten zum Austausch und bereichernde Impulse – sowohl beim Besuch aktueller Forschungsstände als auch bei der parallel stattfindenden Firmenmesse ‚Hochschulkontaktbörse‘ am Campus Furtwangen. Der lebendige Dialog zwischen Studierenden, Unternehmen und Förderern verdeutlichte die Rolle der HFU als Innovationsmotor für die Region und als attraktive Partnerin für Innovation und Transfer.
Musikalische Beiträge der Musikhochschulen Freiburg und Trossingen, darunter eine eigens für das Jubiläum geschaffene Komposition, sowie ein ökumenischer Gottesdienst mit dem HFU-Chor verliehen der Feier einen besonders festlichen Rahmen.
Mit Stolz blickt die Hochschule Furtwangen auf 175 Jahre bewegte Geschichte zurück – und mit Entschlossenheit in die Zukunft. Rektorin Alexandra Bormann wünschte der HFU zum Jubiläum, „dass die Hochschule in vielen weiteren Jahrzehnten immer mit Freude nach Erkenntnissen, innovativen Lösungen und nach der Wahrheit sucht, dass sie im Dienste der Menschen und der Menschlichkeit steht und dass sie den Mut hat, ihre so wichtige Freiheit zu bewahren und ganz neue Wege zu eröffnen für uns als Gesellschaft“.
