Furtwanger Forschende präsentieren neuartige Metasurface-Lösungen
Vom 7. bis 10. September 2025 fand an der Wrocław University of Science and Technology in Polen die 25. Eurosensors-Konferenz statt – eine der wichtigsten europäischen Veranstaltungen im Bereich Sensorik, Mikro- und Nanosysteme. Auch das Institut für Mikrosystemtechnik (iMST) der Hochschule Furtwangen war mit aktuellen Forschungsergebnissen vertreten: Andras Kovacs und Pranesh Kondamarri präsentierten zwei Beiträge zur Entwicklung von rekonfigurierbaren Terahertz-Sensoren auf Basis sogenannter Metasurfaces.
Ein Schwerpunkt der Forschung war die Simulation und Optimierung einer magnetfeldgesteuerten, MEMS-basierten Metasurface für Anwendungen im Terahertz-Bereich. Dabei wurde der Aufbau eines sogenannten Split-Ring-Resonators – einer zentralen Struktureinheit – so gestaltet, dass er Terahertz-Signale in einem abstimmbaren Frequenzbereich detektieren kann. Durch Variation von Geometrie und Material wurden unterschiedliche Designs simuliert und hinsichtlich ihrer THz-Antwort analysiert, um optimale Empfindlichkeit und Schaltverhalten zu erzielen.
Ein weiterer Teil der Arbeiten beschäftigte sich mit der Herstellung flexibler Metasurfaces auf Basis von Elastomer-Materialien. Diese biegsamen Substrate ermöglichen eine mechanische Abstimmung der Resonanzfrequenz – etwa durch Biegen, Verdrehen oder Dehnen der Struktur. Vorgestellt wurde ein numerisches Modell zur Simulation solcher Metasurface-Strukturen sowie erste gefertigte Testbauteile, mit denen die simulierten Eigenschaften experimentell bestätigt werden konnten.
Beide präsentierten Paper sind online verfügbar unter EUROSENSORS · AMA Science.
Die präsentierten Arbeiten entstanden in Zusammenarbeit mit der Westpommerschen Technischen Universität in Stettin (Szczecin), Polen, und verdeutlichen das Potenzial internationaler Forschungskooperationen. Die Terahertz-Technologie gilt als vielversprechend für Anwendungen in der drahtlosen Kommunikation, Materialanalyse, Bildgebung, tragbaren Sensorik und biomedizinischen Diagnostik – und stellt somit auch ein spannendes Forschungsfeld für Studierende und Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern dar.
Ein besonderes Highlight der Konferenz war der Plenarvortrag der französischen Physikerin und Physik-Nobelpreisträgerin von 2023, Prof. Anne L’Huillier. In ihrem Vortrag gab sie faszinierende Einblicke in ihre aktuelle Forschung zu Attosekunden-Lichtpulsen und deren Anwendung zur Untersuchung der Elektronendynamik in Atomen – ein inspirierender Moment für die wissenschaftliche Community.