13.05.2025

Alumna im Porträt

zu Aktuelles
Wirtschaftsingenieurwesen Alumni Natascha Hirt

Karriere und Familie - WING-Absolventin arbeitet im Global Marketing

Natascha Hirt absolvierte 2009 ihren Bachelor of Science in Wirtschaftsingenieurwesen - Marketing und Vertrieb. In diesem Interview teilt sie ihre Erfahrungen aus der Studienzeit, den Übergang in die Berufswelt und ihre aktuelle Tätigkeit im internationalen Marketing mit. 

Wie haben Sie die Zeit an der Fakultät erlebt?

Die Zeit an der Fakultät habe ich als lehrreich und spannend empfunden. Besonders die Praxisphasen fand ich sehr hilfreich, da sie mir die Möglichkeit gaben, theoretische Kenntnisse in realen Projekten anzuwenden. Das Vorpraktikum war für mich ein weiterer wichtiger Schritt, um erste Erfahrungen zu sammeln und die Studienrichtung besser einzuschätzen. Im Grundstudium ging es zunächst viel ums Kennenlernen der verschiedenen Themen und das Abtasten, in welche Richtung ich mich entwickeln möchte. Im späteren Verlauf des Studiums wurden die Themen zunehmend interessanter und spezialisierter, für mich besonders in den Bereichen Marketing und Kommunikation.

Hatten Sie nach dem Studium einen Karriereplan?

Der Übergang von der HFU in die Berufswelt war herausfordernd. In meinem Jahrgang waren wir rund 80 Absolventen, aber nur etwa 5 von uns fanden direkt einen Berufseinstieg, da es in vielen Bereichen Einstellungsstopps gab. Ich begann zunächst im Marketing der Medizinbranche. Einen klaren Karriereplan hatte ich aber nicht. Ich fand es schwierig, langfristige berufliche Ziele festzulegen, vor allem als Frau, da man nie genau weiß, wie sich private Entscheidungen, wie etwa die Gründung einer Familie, auf die Karriere auswirken können. Für mich war es jedoch klar, dass ich irgendwann ein MBA in Sales & Service Engineering machen wollte, und ich entschloss mich, eher früher als später eine Familie zu gründen. Nach drei Jahren wechselte ich so den Job und fand schließlich meinen aktuellen Arbeitgeber. Als ich in meine erste Elternzeit ging, entschloss ich mich, den MBA an der Hochschule Furtwangen zu starten – nicht berufsbegleitend, sondern als Vollzeitstudium. Für mich war es eine Möglichkeit, meine Karriere weiter voranzutreiben, während ich gleichzeitig die berufliche Pause nutzte, um mich weiterzubilden. Es war nicht immer einfach, aber es war eine bewusste Entscheidung, meine berufliche Entwicklung auch in dieser Lebensphase zu fördern.

Was machen Sie heute?

Aktuell bin ich im Global Marketing bei ebm-papst und bin dort für den Bereich Europa Marketing zuständig. In dieser Rolle betreue ich ein Netzwerk von etwa 16 Niederlassungen in verschiedenen europäischen Ländern. Meine Hauptaufgabe ist es, sicherzustellen, dass alle Kollegen die Informationen erhalten, die sie benötigen, um ihre Marketingaktivitäten erfolgreich umzusetzen. Ich unterstütze sie insbesondere bei Kampagnen, wenn neue Produkte in ihren Ländern beworben werden, und wenn sie unsicher sind, welche Maßnahmen und Materialien aus Deutschland zur Verfügung stehen.

War Ihr Studium rückblickend das Richtige?

Ja. Das Thema macht immer noch viel Spaß! Allerdings würde ich vielleicht noch tiefer in den Bereich Kommunikation und Körpersprache eintauchen, da mich diese Themen persönlich sehr faszinieren. Neben meiner beruflichen Tätigkeit im Unternehmen bin ich auch nebenberuflich selbstständig und leite eine kleine Firma, in der ich mich genau mit diesen Themen beschäftige. Besonders interessiere ich mich dafür, Kommunikation und Körpersprache im Rahmen von Kursen für Frauen zu vermitteln. Ich habe bereits an der Volkshochschule und in Unternehmenskursen zu diesem Thema unterrichtet. Mein Ziel ist es, Frauen dabei zu unterstützen, Beruf, Familie und ihre eigenen Interessen besser miteinander zu vereinbaren. Studierende, die Interesse haben, sind herzlich eingeladen, ein Blick auf meine Homepage www.staerkerhoch3.de zu werfen.

Was raten Sie aktuellen Studierenden?

Mein wichtigster Rat an Studierende und Absolventen ist, sich aktiv ein Netzwerk aufzubauen. Ein starkes Netzwerk ist entscheidend für den beruflichen Erfolg. Besonders für Frauen ist es wichtig, sich gezielt zu vernetzen. Auch wenn man viel von zu Hause ausarbeitet, hilft der Austausch und das gemeinsame Vorankommen. Man sollte nicht in Konkurrenz zu anderen stehen, sondern als Team zusammenarbeiten. Das stärkt die Karrierechancen und fördert die Gemeinschaft.