17.04.2025

Erste Tandem-Stelle gestartet

zu Aktuelles
Drei Personen in einem Labor

Dr. Mehmet Berat Taskin (Mitte) wird an der Hochschule Furtwangen wissenschaftlich im Institut für Mikrosystemtechnik von Prof. Dr. Volker Bucher (rechts) und bei dem Hersteller von Endoskopiesystemen, der KARL STORZ SE & Co. KG von Ralf Staud (links) als Mentor betreut.

Kooperation von HFU und KARL STORZ SE & Co. KG zur Qualifizierung von professoralem Nachwuchs

Die Gewinnung qualifizierter Professorinnen und Professoren stellt Hochschulen für Angewandte Wissenschaften zunehmend vor Herausforderungen. Der Wettbewerb um hochqualifizierte Fachkräfte hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschärft – sowohl in der Wirtschaft als auch in der Wissenschaft. Zudem müssen Personen, die sich für eine HAW-Professur qualifizieren möchten, mindestens drei Jahre Berufserfahrung außerhalb einer Hochschule gesammelt haben.

Bund und Länder fördern mit dem Programm FH Personal gezielt neue Wege zur Qualifizierung des professoralen Nachwuchses. Die Hochschule Furtwangen ist mit ihrem Projekt „HFU ProProf“ Teil dieses Bund-Länder-Programms. Im Tandem-Programm erhalten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach der Promotion die Möglichkeit, parallel an der Hochschule und in einem Unternehmen zu arbeiten. Für das erste Tandem konnte die HFU den Hersteller von Endoskopiegeräten, die KARL STORZ SE & Co. KG gewinnen. Gerade in technischen Disziplinen sind qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber oft rar – hier setzt das Programm an und schafft neue Möglichkeiten für den akademischen Nachwuchs. Durch eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis können Postdocs die für eine HAW-Professur notwendige Berufserfahrung gezielt aufbauen und gleichzeitig ihr wissenschaftliches Profil entwickeln. Mit dem Tandem-Modell geht die Hochschule neue Wege der Qualifizierung in der Post-Doc-Phase.

Mit Dr. Mehmet Berat Taskin konnte nun die erste von voraussichtlich vier Tandemstellen an der HFU erfolgreich besetzt werden. Dr. Mehmet Berat Taskin schloss sein Doktoratsstudium mit dem Titel „Functional Electrospun Fibers for Extracellular Matrix Mimicry“ am Interdisciplinary Nanoscience Center der Universität Aarhus (Dänemark) ab. Später nahm er zwei Postdoc-Stellen an, zunächst am Department for Functional Materials in Medicine and Dentistry der Universität Würzburg und dann am Leibniz-Institut für Polymerforschung in Dresden. Sein Forschungsinteresse richtet sich auf die Herstellung und Charakterisierung von funktionellen Biomaterial-Schnittstellen unter Verwendung von insbesondere biologisch abbaubaren und/oder biokompatiblen Polymeren. Er hat mehr als 25 wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht und ein Patent eingereicht.

Im Mittelpunkt der gemeinsamen Forschung von HFU und KARL STORZ SE & Co. KG steht das Projekt, PFAS-haltige Teile in medizinischen Geräten und Oberflächen durch biokompatible und nachhaltige Alternativen zu ersetzen.