17.04.2025

Schnell und sicher zu neuen Medikamenten

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Gruppenbild mit Logos des Projekts

Kick-Off-Treffen des BMBF-geförderten Projekts „EKIKO – Experimentelle und KI-basierte Evaluationsprozesse zur Entwicklung kovalenter Wirkstoffe“

Noch immer gibt es viele Erkrankungen, die mit heutigen Pharmazeutika nur unzureichend oder gar nicht behandelt werden können. Deswegen ist die Entwicklung neuer Wirkstoffe nach wie vor eine wichtige Aufgabe der modernen Biomedizin, um lebensbedrohliche Krankheiten zukünftig bekämpfen zu können oder die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern. Allerdings ist Drug Discovery, also die frühe Wirkstoffforschung, eine herausfordernde Aufgabe: Der Forschungsaufwand ist groß, der Erfolg ungewiss. Scheitert die Entwicklung eines Wirkstoffs, führt das möglicherweise zu hohen wirtschaftlichen Verlusten für das Unternehmen. Biochemische und biophysikalische Methoden helfen dabei, dieses Risiko zu verringern. Mit ihrer Hilfe können Forschende frühzeitig entscheiden, bei welchen Wirkstoffkandidaten sich die weitere Entwicklung lohnt. 

Doch diese Methoden greifen noch nicht bei allen Arten von Wirkstoffen gleich gut: Während die Herangehensweise bei kleinen, reversibel-bindenden Molekülen bereits sehr etabliert ist, stellt sich die Situation bei Wirkstoffen, die kovalent, also fest, an ihre Zielstruktur binden, komplizierter dar. „In unserem Projekt EKIKO wollen wir deswegen experimentelle und computergestützte Evaluationsstrategien für kovalent-bindende Wirkstoffkandidaten etablieren“, erklärt Nicolas Werbeck, Professor für Chemische Grundlagen der Biomedizin an der Fakultät Health, Medical and Life Sciences der HFU. Auf diese Weise will das Team, zu dem neben Werbeck von Seiten der HFU noch Professor Matthias Kohl sowie die beiden Projektmitarbeitenden Defne Dayi und Marian Freisleben zählen, gemeinsam mit dem Projektpartner, der Nuvisan ICB GmbH, den Findungsprozess für diese zukunftsträchtige Wirkstoffklasse verbessern.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms „Forschung an Fachhochschulen“ geförderte Projekt startete im Oktober 2024. Am 25. Februar 2025 traf sich das Team zum gemeinsamen Kick-Off-Meeting. In den Räumlichkeiten der Nuvisan ICB GmbH in Berlin und mit den Nuvisan-Wissenschaftlern Dr. Volker Badock und Dr. Raphael Böhm sowie ihren Kolleginnen und Kollegen tauschten sich die Projektmitglieder über die ersten Ergebnisse aus. Zudem konnten sie beim Industriepartner vor Ort einen Eindruck von den Laborabläufen und Methoden gewinnen. „Der Start ist gut gelungen“, zeigt Werbeck sich begeistert. „Wir freuen uns auf die nächsten Jahre gemeinsamer Arbeit, mit der wir hoffentlich einen wichtigen Beitrag zu diesem Thema von hoher gesellschaftlicher und industrieller Relevanz leisten können.“

Das Projekt „EKIKO – Experimentelle und KI-basierte Evaluationsprozesse zur Entwicklung kovalenter Wirkstoffe“ wird gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) / Förderprogramm Forschung an Fachhochschulen / FKZ: 13FH564KX2