
Sonja Müller forschte ein Semester lang an einer Universität in British Columbia. Bild: privat
Internationale Chancen für Studierende und Wissenschaftler an der Hochschule Furtwangen
Forschung verbindet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der ganzen Welt. Die Hochschule Furtwangen legt großen Wert darauf, auch in der Forschung international vernetzt zu agieren. Neben der Teilnahme an internationalen Konferenzen und Workshops, die den Austausch von Ideen und Ergebnissen mit Fachleuten aus verschiedenen Ländern ermöglichen, beteiligt sich die Hochschule auch in internationalen Forschungsprojekte. Diese werden durch EU-Förderprogramme wie Horizon Europe sowie bilaterale Abkommen mit globalen Forschungseinrichtungen und Unternehmen unterstützt.
Außerdem bietet die HFU für die einzelnen Mitglieder der Hochschulgemeinschaft verschiedene Möglichkeiten: Zum Beispiel für Studierende, die im Rahmen eines Erasmus-Aufenthaltes an Abschlussarbeiten in der Forschung im Ausland arbeiten können. Darüber hinaus bietet die Hochschule auch zahlreiche Partnerschaften mit internationalen Universitäten und Forschungsinstituten, die den Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Gelegenheit geben, ihre Forschung global auszurichten. Weitere wichtige Bestandteile der internationalen Forschungsstrategie sind Praktika, Forschungsaufenthalte im Ausland für Studierende und Doktoranden und die Möglichkeit, bilingual zu studieren.
Zusätzlich gibt es Programme, bei denen internationale Gastforschende und -dozierende an die HFU kommen, um gemeinsam an spezifischen Forschungsfragen zu arbeiten. Diese internationalen Kooperationen tragen nicht nur zur Erweiterung des wissenschaftlichen Netzwerks bei, sondern auch zur Steigerung der Forschungsqualität und -relevanz durch den interdisziplinären Austausch.
Ein aktuelles Beispiel der internationalen Forschung an der HFU ist Sonja Müller, Doktorandin am Institut für Mikrosystemtechnik am Standort Furtwangen, die im Rahmen ihrer Promotion für ein halbes Jahr an der University of British Columbia in Kanada arbeitete. „Aufgrund der vorhandenen Expertise und Laborausstattung war die Wahl nicht schwer. Die Bedingungen vor Ort waren hervorragend und ich konnte mich über eine längere Zeit intensiv mit Doktoranden im selben Forschungsgebiet austauschen, von denen ich bisher nur einzelne Veröffentlichungen gelesen hatte. Die Forschungsgruppen waren inhaltlich schon miteinander verwoben“, so Müller. Finanziert wurde ihr Auslandsaufenthalt durch das DAAD Stipendium für Doktoranden. Zur akademischen Förderung gibt es Fördermöglichkeiten, die bereits im Bachelorstudium greifen und bis hin zu finanziellen Unterstützungsprogrammen für den internationalen Austausch von Professorinnen und Professoren reichen.
In Kanada arbeitete Sonja Müller an piezoelektrischen Sensoren und Aktoren - diesem Thema hat sie auch ihre Doktorarbeit gewidmet. Sie beschäftigte sich zudem mit flexibler Sensorik für Kleidung oder auch in Baumaterialen, um Belastungen genau bestimmen zu können und mögliche Optimierungen zu ermöglichen. Während ihres Auslandaufenthaltes war auch die Unterstützung durch Betreuende gut geregelt. „Ich habe sowohl zu meinem Doktorvater in Furtwangen Kontakt gehalten und mit ihm über meine Fortschritte gesprochen als auch mit meinem Betreuer vor Ort. Das hat mir zusätzliche Ideen gegeben und meine Sicht auf meinen eigenen Forschungsbereich erweitert.“
Neben dem wissenschaftlichen Austausch war auch der kulturelle Aspekt spannend. Sonja Müller erinnert sich lachend an ihre ersten Eindrücke: „In meiner ersten Woche habe ich Eltern mit Kinderwagen auf dem See Schlittschuh fahren sehen – da wusste ich, dass ich wirklich in Kanada angekommen bin.“ Auch wenn der Schwarzwald für Outdoor-Aktivitäten bekannt ist, sei für sie überraschend gewesen, wie ähnlich die Kanadier ihre Freizeit in der Natur genießen. “Im örtlichen Skigebiet Big White gab es sogar einen Skilift mit dem Namen ‘Black Forest’ – das hat natürlich zu vielen Nachfragen und einer langen Diskussion über Kuckucksuhren geführt”, so Müller.