17.04.2025

Offene Labore für mehr Zusammenarbeit

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Eine Person fasst in ein Gefäß mit Eiswasser, es findet eine Messung statt

OpenLab-Tours ab Herbst auch für Unternehmen

“Wie können wir als HFU im Zuge des Transformationsprozesses stärker zusammenwachsen?” Dies fragten sich im letzten halben Jahr nicht nur die neu gegründeten Fakultäten, sondern auch das so genannte “Fokusteam Labore” unter der Leitung von Dr. András Kovács. Denn an der HFU gibt es eine Vielzahl von Laboren mit hervorragender Ausstattung, die künftig noch stärker fakultätsübergreifend genutzt werden sollen. Auch die Industrie soll noch mehr von den Möglichkeiten profitieren. 

Deswegen bieten aktuell sowohl die Fakultäten als auch das Fokusteam Labore im Augenblick eine Vielzahl von Laborbesichtigungen an. In der ersten Runde richtete sich das Angebot an die Mitlieder der neu gebildeten Fakultäten. „Drei Führungen im Dezember und Januar führten dazu, dass wir schnell ein gemeinsames Verständnis für die heterogene Laborlandschaft aufbauen und sich die Fakultätsmitglieder vernetzen konnten. Es wurden gleich Ideen für gemeinsame Projekte diskutiert“, sagt Prof. Dr. Bernhard Hollunder, Prodekan für Labore und Infrastruktur in der Fakultät I – Computer Science & Applications.

Der Fachbereich von Fakultät III – Health, Medical & Life Sciences - ist auf dem Campus Furtwangen, dem Campus Schwenningen und im Studienzentrum Freiburg angesiedelt. „Damit zunächst einmal alle Fakultätsmitglieder die Möglichkeit bekommen, die jeweils für sich neuen Fakultätsstandorte und damit verbunden die tollen Labore kennenzulernen, haben wir für das Jahr 2025 mehrere Laborführungen an den verschiedenen Standorten organisiert“, erklärt Prof. Dr. Magnus Schmidt, Prodekan für Marketing und Standortentwicklung. Er führte selbst schon mehrfach Gruppen interessierter Professorinnen, Professoren und Mitarbeitenden durch die Schwenninger Labore, wo mit modernster Technik an Themen von CO2-Capturing über die Optimierung biotechnologischer Prozesse bis hin zur Charakterisierung mikrobieller Gemeinschaften auf Alltagsgegenständen oder der Etablierung von Zellkulturmodellen als Ersatz für Tierversuche geforscht wird. 

Natürlich gab es auch die Möglichkeit, auf dem Campus Furtwangen das Gefahrstofflabor, das Security-Labor sowie das Labor für angewandte Sicherungstechnik zu besichtigen und sogar den Furtwanger Kernreaktor aus der Nähe zu sehen. Alparslan Babur, Prof. Dr. Klaus Grimm, Sabine Grimm und Alexander Wilke als Laborverantwortliche stellten stolz die Ausstattung ihrer Labore und deren Möglichkeiten vor, die Organisation übernahm Sylvia Schwinghammer.

In Freiburg wurde es interaktiv: Bei der Führung durch die Labore des Studienzentrums, organisiert von Prof. PD Dr. Ottilie Frenkel, Prof. Dr. Angela Dieterich und Jessica Aykan, präsentierten Lehrende und Studierende aktuelle Forschungsprojekte rund um Bewegung, Schmerz und Stress. So demonstrierte Sebastian Köcker die Analyse von Beinachsen mit einem Kamerasystem, und im Ultraschall-Labor machten Prof. Dr. Angela Dieterich, Andreas Haueise und Lennard Valentin mithilfe von Scherwellenelastographie und Motion-Mode-Ultraschall die Steifigkeit von Gewebe und den Aktivierungszeitpunkt tief liegender Muskeln sichtbar. Wie funktionelle Elektrostimulation in Kombination mit Laufbandtraining Patientinnen und Patienten mit neurologischen Erkrankungen gezielt beim Gehen unterstützt, zeigte Carlos González Blum im Functional Lab. Prof. Dr. habil. Gabriela Ferreira Carvalho gab Einblicke in die Schmerzforschung und erklärte zum Beispiel die Modulation von Schmerz durch zusätzliche Schmerzreize, etwa durch eine Blutdruckmanschette. Im VR-Labor führten Prof. Dr. Ottilie Frenkel sowie die Studierenden Marie Maier, Miriam Ferré und Katharina Bek durch virtuelle Stressszenarien und stellten das aktuelle Forschungsprojekt PeakPainZen zum Skitourgehen vor.

Auch fakultätsübergreifend werden die Führungen gerne genutzt: Bei den OpenLab-Tours besichtigten Interessierte aus allen Fakultäten unter anderem die Labore der Fakultät II – Engineering & Technology. Dr. András Kovács gab den Kolleginnen und Kollegen einen Einblick in das Technologielabor für Nano- und Mikrosysteme. Dort stellen Studierende im Rahmen der Lehre ihre erste eigene Solarzelle her und charakterisieren diese. In Forschungsprojekten werden unter anderem smarte Kontaktlinsen, ein implantierbares System zum Knochenaufbau oder ein neuartiges Diagnosesystem mit hochelastischem Ballonkatheter für die personalisierte Medizin entwickelt.

Die Führungen dienen einem übergeordneten Zweck, sagt Kovács: „OpenLabs steht für Kommunikation miteinander und kooperative Nutzung von Laboren und Geräten. Dadurch verwenden wir Ressourcen effektiv und nachhaltig.“ So werden die Kapazitäten der Hochschule besser eingesetzt sowie Technologie- und Wissenstransfer ermöglicht. 
In der nächsten Runde sollen die OpenLab-Tours ein noch größeres Publikum ansprechen: Der Hochschule Furtwangen sind enge Verbindungen zu Unternehmen besonders wichtig. Deshalb sind Firmenvertretende, aber auch die breite Öffentlichkeit eingeladen, sich ein Bild von den HFU-Laboren zu verschaffen. „Die ersten öffentlichen Führungen planen wir für den Herbst in Schwenningen“, kündigt Schmidt an. Weitere Führungen an den anderen Standorten sollen folgen.

Weitere Bilder

Eine Gruppe schaut auf einen Rechner, an dem Messwerte angezeigt werden
Menschengruppe in einem Reinraum, mit weißen Kitteln und Hauben
Eine Frau in einem Brustgurt auf einem Laufband
Zwei Personen mit VR Brillen, eine zeigt mit ausgestrecktem Arm etwas
Personengruppe sitzt im Kreis und bespricht eine Bludruckmessung
Personen betrachten eine Folie, die per Beamer an einer Wand präsentiert wird
Eine Person mit VR Brille balanciert über ein Holzbrett
eine Personengruppe schaut auf einen Rechner, an dem etwas präsentiert wird
Eine Personengruppe in Schutzkleidung bekommt in einem Labor eine Erklärung
Personengruppe in Schutzkleidung in einem Labor