Der Referent Prof. Dr. Bernd Scheel mit Hans-Joachim Ritz, Leiter der Region Südbaden des VDSI und Prof. Dr. Arno Weber, HFU
Prof. Dr. Scheel referiert zu „Bränden und Explosionen“ in Sicherheitsstudiengängen
Gemeinsam mit der Regionalgruppe Südbaden des VDSI – Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit e.V. fand am Nikolaustag eine gemeinsame Fortbildungsveranstaltung zu zwei wichtigen Themen des Arbeitsschutzes statt: Brände und Explosionen sowie Persönliche Schutzausrüstung (PSA).
Besonders spektakulär war der Experimentalvortrag zum Thema Brände und Explosionen. Der Referent, Prof. Dr. Bernd Scheel, ging ausführlich auf das Branddreieck bzw. das Explosionsviereck (hier sind zündfähige Gemische von brennbaren Stoffen mit Luft im gefährlichen Umfang gemeint, in der Fachsprache als gefährliche explosionsfähige Atmosphäre bezeichnet) ein. Neben den theoretischen Hintergrund, humorvollen Einlagen wurden verschiedene Experimente vorgeführt, die Zündquellen, brennbare Stäube, Dämpfe und Gase sowie die Auswahl geeigneter Löschmittel vorgeführt. Mit Berichten aus dem tatsächlichen Unfallgeschehen hat der ehemalige Mitarbeiter der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und Chemisch Industrie anschaulich unterstrichen, wie notwendig es ist, Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Das Programm wurde am Nachmittag mit weiteren Vorträgen zur Persönlichen Schutzausrüstung (PSA), fortgesetzt. Zunächst berichtete Arno Weber zum Stand des Referentenentwurfs der PSA-Benutzungsverordnung. Fabian Kratzke vom Regierungspräsidium Tübingen ging auf die Schwierigkeiten bei der Marktüberwachung, insbesondere im Kontext der PSA ein. Er bemängelte z.B. die unzureichende Normung bei FFP2 und FFP3 Masken, die bei bestimmten Bauarten trotz bestandenen Test noch zu viel Leckagen in der tatsächlichen Anwendung zeigen. Jürgen Schmidt, Fachbereichsleiter PSA beim VDSI stellte die Veröffentlichung zum Schulungs- und Unterweisungsumfang vor und Sebastian Martin berichtete aus der Praxis, was beim Einsatz von PSA gegen Absturz beachtet werden muss. Insbesondere die Rettung eines Verunfallten aus dem hängenden Seil stellt enorme Herausforderungen an die begleitende Schulung und Organisation dar.
Die Kooperation zwischen dem VDSI und dem Bachelorstudiengang Security&Safety Engineering und dem Masterstudiengang Risikoingenieurwesen der Hochschule Furtwangen findet schon seit vielen Jahren statt. Neben den rein fachlichen Inhalten stellen diese Veranstaltungen Ergänzungen zum Lehrstoff dar und sollen auch den Austausch zwischen Fachleuten, die im Arbeitsschutz aktiv sind und den angehenden Sicherheitsingenieurinnen und -ingenieuren fördern. Die Zusammenarbeit brachte unter anderem bereits einige Abschlussarbeiten hervor.
Die Studiengänge Security&Safety Engineering und Risikoingenieurwesen sind in ihrem Curriculum einzigartig in Deutschland. Die Absolvierenden der HFU finden erfolgreich Arbeitsplätze in Industrie, Verwaltung, Feuerwehr und Hilfsorganisationen. Der VDSI ist mit rund 5600 Mitglieder der größte Fachverband für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in Deutschland und einer der größten in Europa.
