09.02.2024

Ukrainisch-Deutsche Ausstellung im Deutschen Uhrenmuseum

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Ausstellungseröffnung im Deutschen Uhrenmuseum

Ausstellungseröffnung im Deutschen Uhrenmuseum.

Dokumentation zum Leben von Zwangsarbeiterinnen in Furtwangen

Zwei Frauen im Schnee – ein privates Erinnerungsbild aus Krementschuk in der Ukraine. Mit der Widmung auf der Rückseite wird klar: das Foto wurde in Furtwangen aufgenommen, wo die Abgebildete 1944 als Zwangsarbeiterin lebte. Fotos wie dieses sind Ausgangspunkt für die Recherchen der unabhängigen Initiative "After Silence", die sich der Erinnerungskultur zum Thema Zwangsarbeit und Stalinismus in der Ukraine widmet. Über ein solches Bild entstand der Kontakt zum Deutschen Uhrenmuseum in Furtwangen und schließlich die jüngst eröffnete Ausstellung „Де роки квітучі пройшли | Wo die besten Jahre vergangen sind“. Alle Texte sind zweisprachig Ukrainisch-Deutsch. Beim Besuch erfährt man, dass Zwangsarbeit während der Kriegsjahre in Deutschland allgegenwärtig war. Dass die Betroffenen nach ihrer Rückkehr in die Sowjetunion jahrelang stigmatisiert waren, ist oft weniger bekannt. In Furtwangen werden einige der Schicksale greifbar, übertragbar auf alle Städte in Deutschland.

Dass das Thema Zwangsarbeit bewegt, zeigte der Eröffnungsabend: Rund dreißig der über einhundert Gäste stammten aus der Ukraine. Museumsleiterin Nicole Deisenberger, Martina Braun (MdL) und Bürgermeister Josef Herdner brachten sich mit sehr persönlichen Grußworten ein. Für sprachliche Überraschung sorgte After-Silence Sprecher Andrii Usach, der seine Einführung zum Thema auf Ukrainisch hielt, inhaltlich ergänzt durch Johannes Graf, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Uhrenmuseum.

Die Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg erlaubt ein vielseitiges und durchweg kostenfreies Vermittlungsprogramm zum Thema. Die Ausstellung selbst wurde ermöglicht durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung, sie ist bis 28. April zu besichtigen.

https://www.deutsches-uhrenmuseum.de/fuehrungen/ukraine

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