Kommunikationsmöglichkeiten im Krisen- und Katastrophenfall
Im Krisen- und Katastrophenfall ist der Ausfall der üblichen Kommunikationsmöglichkeiten (Mobil-/Festnetztelefonie) kein unrealistisches Szenario. Um bei einem länger andauernden Ausfall dennoch ein Kommunikationssystem für die Gemeindeverwaltung und die Bevölkerung anbieten zu können, hat der Deutsche Amateur Radio Club (DARC) ein Notfunkkonzept entwickelt und bereits in Teilen umgesetzt. Auf der Basis von Richtfunkantennen wird hierzu ein Mesh-Funknetz im Gigahertz-Bereich (5,8 GHz) aufgebaut, das Stationen in bis zu 30 km Entfernung voneinander - je nach Wetter und Gelände - miteinander verbinden kann.
Um das Gesamtkonzept zu evaluieren und weitere Personen mit dem Aufbau und Betrieb des Mesh-Netzes vertraut zu machen, fand am Brückentagswochenende 3. bis 6. Oktober 2024 in Witten im Ruhrgebiet das dritte Ausbildungswochenende des Notfunk-Referats des DARC statt. Während des dreitägigen Workshops wurde den ca. 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet zuerst die theoretischen Grundlagen des Mesh-Netzes vermittelt, dann die Funktion eines einzelnen Knotens dargelegt und schließlich der Betrieb des Gesamtnetzes erläutert. Im Anschluss fand am Samstag eine Übung zum Aufbau und Betrieb des Mesh-Netzes, verteilt über das Ruhrgebiet, statt. Bei dieser Übung wurden Knotenpunkte auf insgesamt fünf Abraumhalden aus dem Bergbau installiert und somit ein Mesh-Netz beinahe über die Gesamtfläche des Ruhrgebiets aufgespannt und getestet.
Um das Konzept kennenzulernen und die Integration in die Lehre der Studiengänge Link öffnet sich im gleichen Fenster:Security and Safety Engineering (SSB) und Link öffnet sich im gleichen Fenster:Risikoingenieurwesen (RIW) zu evaluieren, haben Prof. Dr. Dirk Koschützki und Dipl.-Ing. Petra Wardzichowski am Ausbildungswochenende teilgenommen und wertvolle Impulse für studentische Projekte und die Weiterentwicklung der Lehrveranstaltungen erhalten.
Rückfragen zur eingesetzten Technik (Mesh-Funknetz auf der Basis von OpenWRT und AREDN), dem Notfunkkonzept des DARCs und dem Thema Amateurfunk beantworten Prof. Dr. Dirk Koschützki und Dipl.-Ing. Petra Wardzichowski gerne.