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Intelligentes Sensorsystem zum Biomonitoring von Distress

Erkennen von Belastungssituationen bei bettlägerigen Patienten mit schwerer Demenzerkrankung

Der demographische Wandel führt zu einer deutlichen Zunahme pflegebedürftiger Menschen mit Demenzerkrankungen. Die Auswirkungen auf das selbstbestimmte Leben und die Lebensqualität der Betroffenen sind oft gravierend. Mit fortschreitendem Krankheitsverlauf sind diese Patienten oft nicht mehr in der Lage, bei für sie existentiellen Belastungssituationen wie Schmerz-, Atemnot- oder Angstattacken Hilfe einzufordern. Diese Hilflosigkeit belastet wiederum Pflegepersonal und pflegende Angehörige, die oft Schwierigkeiten haben, die eigentlich notwendige intensive Betreuung von bettlägerigen Demenzkranken zu leisten. 
Mit dem in diesem Projektvorhaben zu entwickelnden nicht-invasiven Sensorsystem sollen die Pflegenden/das Pflegepersonal Unterstützung bei der Betreuung finden. Das Sensorsystem soll bettlägerige Patienten auf Belastungs- und Stresssituationen hin beobachten und im Bedarfsfall frühzeitig den Pflegenden/das Pflegepersonal alarmieren. Der Pflegende/das Pflegepersonal muss so nicht ständig anwesend sein, kann aber schnell und bedarfsgerecht auf Belastungssituationen reagieren. Damit soll zugleich eine Erhöhung der Lebensqualität und eine Verminderung unnötigen Leidens hilfsbedürftiger Patienten mit fortgeschrittenen Demenzerkrankungen durch Identifikation behandelbarer Belastungssituationen erreicht werden.

Teilvorhaben: Sensorik und Signalverarbeitung

Aufgaben im Teilvorhaben der Hochschule Furtwangen sind die Entwicklung der für das Sensorsystem erforderlichen Sensorik und Algorithmik sowie die Realisierung der Schnittstellen von der Sensorik zum übergeordneten Informationssystem (Analyseeinheit und Visualisierungseinheit).
Zunächst geht es darum, zusammen mit Klinikern die relevanten, auf Stresssituationen hinweisende Patientenparameter zur ermitteln. Im zweiten Schritt ist geplant, dass über die Sensoreinheit auf Stresssituationen hinweisende Patientenparameter wie Herzschlag, Atemfrequenz, Temperatur und Schweißproduktion erfasst werden, aber auch Bewegung, akustische Signale/Laute oder stressbedingtes Einnässen des Patienten. Entsprechende bzw. eigens entwickelte Sensoren sollen dafür in einem flexiblen Sensorarray zusammengefasst werden, welches z.B. über die Matratze verspannt wird. Die erfassten Sensorsignale werden in einer sensornahen Analyseeinheit direkt ausgewertet und klinisch bewertet. Über die Visualisierungseinheit, z.B. eine Smartphone-Anwendung, wird der Pflegende/das Pflegepersonal zum einen über die bestehende Stresssituation informiert, zum anderen können die Patientendaten auch für eine medizinische Auswertung verwendet werden.

Projektpartner

  • ART+ COM AG, Berlin
  • Dorner GmbH & Co.KG, Müllheim
  • EasierLife GmbH, Karlsruhe
  • Finke Elektronik GmbH, Waldkirch
  • Hochschule Furtwangen
  • Universitätsklinik Freiburg (Verbundkoordinator)
  • Zentrum für Psychiatrie Emmendingen

Förderung

Das Vorhaben wird vom BMBF im Rahmen der Fördermaßnahme IKT2020 - Pflegeinnovationen für Menschen mit Demenz gefördert, FKZ 16SV7546.

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung

Ich beantworte gerne alle Fragen zum Projekt!

Ihre Ansprechperson

  •  Prof. Dr. Dirk Benyoucef
    Prof. Dr. Dirk Benyoucef