Translation klinischer Marker für Sauerstoffmangel bei Neugeborenen in ein neues Diagnostikum zur Vermeidung frühkindlicher Hirnschäden und Steuerung einer individualisierten Therapie

In vielen Krankheitssituationen ist eine schnelle und sichere Diagnose entscheidend für die Gesundheit des Patienten.  Ein Beispiel ist die Sauerstoffmangelversorgung von Neugeborenen bei der Geburt (perinatale Asphyxie), die schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann. Mit der therapeutischen Kühlung könnten Neugeborene wirkungsvoll behandelt werden, vorausgesetzt der Sauerstoffmangel und dadurch hervorgerufene Gewebeschädigungen werden rechtzeitig, innerhalb von sechs Stunden, erkannt.

Im Verbundprojekt AsphyxDx entwickeln die Projektpartner einen neuartigen Schnelltest für die Früherkennung von perinataler Asphyxie. Dieser wird als „point-of-care“-fähiges Testsystem konzipiert. Das bedeutet, dass der Test schnell und einfach direkt am Patientenbett durchgeführt werden kann; zeitaufwendige und teure Labordiagnostik entfällt.

Technologische Basis des neuartigen Testsystems sind sogenannte Nanoporen. Eingebettet in eine elektrisch isolierende Membran dienen sie als Schleuse und ermöglichen die Detektion und Quantifizierung von Stoffwechselprodukten auf Molekularebene. Das Messprinzip basiert auf Veränderungen in der Leitfähigkeit, die davon abhängig ist, ob die Poren geöffnet oder geschlossen sind. Um nun zuverlässig spezifische krankheitsbezogene Moleküle (sog. Biomarker) zu erkennen, erhalten die Nanoporen einen „Torwächter“ aus passgenau hergestellten DNA-Strukturen. Ist der Biomarker in der Probe vorhanden, bindet er an die DNA-Struktur, die Pore öffnet sich und ein Stromfluss ist messbar.

Projektpartner

  • Hochschule Furtwangen, Institute of Precision Medicine (Koordination)
  • Hochschule Furtwangen, Institut für Mikrosystemtechnik
  • Universitätskinderklinik Tübingen
  • Universität Leipzig
  • InfanDx AG, Köln

Förderung

Das Projekt wird im Rahmen des Forums Gesundheitsstandort BW vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg gefördert.

AsphyxDx (I26884-1)
AsphyxDx (I26884-2)

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