Design-Thinking-Labor

Funktionen des Labors

  • Anwenden und Erlernen der Methode „Design Thinking“
  • Lösen eines konkreten Problems und Generierung von neuen Ideen
  • Verstehen – Beobachten – Sichtweise definieren – Ideen finden – Prototypen entwickeln – Testen
  • Generelle Nutzung als Kreativraum – flexibel, „spacig“, kreativ und einfach anders
  • Ermöglicht Durchführung der Methode Design-Thinking auch außerhalb des Labors anhand eines Design-Thinking-To-Go-Rollkoffers

 Ausstattung des Labors

  • Sechseckiger Stehtisch und 8 Hocker
  • Alexa inkl. Anleitungsfunktion für Labor, Gong, Time-Timer
  • Sheldon Cooper-Figur
  • Playmobil-, Lego-Set und verschiedene weitere Materialien für Prototypenbau
  • Lichtsystem
  • Tipp-Kick
  • Erklärkarten auf Staffelei
  • Großes Whiteboard
  • Business Model Canvas als Whiteboard in A1
  • Mehrere kleinere Whiteboards
  • 4 kleinere Pinnwände, montiert an Wand
  • 1 Sofa und 7 Sitzwürfel
  • 2 Rollcontainer als Stauraum
  • Sitzball
  • Bild „Raumfahrer“
  • Design-Thinking-To-Go-Rollkoffer
  • Alternativ: Digitales Whiteboard
  • Feedback-Briefkasten

Raum

H 2.09 Campus Furtwangen

Was ist eigentlich Ihr Problem?

„Design Thinking“ bedeutet neue Denk-Wege zu gehen - um Innovationen möglich zu machen

Von außen gesehen können die Vorgänge beim Design Thinking an der Hochschule Furtwangen auch mal ein bisschen kindisch wirken. Hier kann an Fenster gemalt werden, man darf auch mal auf dem Boden liegend Post-Its über sich kleben, Tipp-Kick spielen oder musikhörend auf dem Sofa fläzen. Trotzdem handelt es sich bei den Räumlichkeiten auf dem Furtwanger Campus nicht um eine gemütliche Pausenzone für Studierende, sondern um ein Labor, in dem wissenschaftlich gearbeitet wird. „Design Thinking“ beschreibt nicht nur eine Methode, um erfolgversprechende Innovationen hervorzubringen, sondern es ist auch eine grundsätzliche Haltung, mit der komplexe Probleme aus allen Bereichen strukturiert und planvoll bearbeitet werden können. Und wer etwas wirklich Neues erdenken will, der muss eben auch unkonventionelle Denkwege beschreiten.

„Wir stellen uns hier immer erst die Frage: welches Problem wollen wir überhaupt lösen?“ erklärt Prof. Dr. Uwe Kenntner. Entscheidend sei für Unternehmer sich bewusst zu machen, wie das potentielle, neue Produkt die Welt verbessern könne – und außerdem den eigenen Kunden sehr gut zu kennen. „Wenn ich mir überlege, einen neuen Laufschuh zu entwickeln, dann wird auch immer nur ein Laufschuh dabei herauskommen“, verdeutlicht Kenntner. „Wenn ich aber frage, Wie kann ich beim sportlichen Laufen die Belastung der Gelenke auf einem möglichst niedrigen Niveau halten und den Wirkungsgrad sowie den Laufkomfort auf einem  möglichst hohen Niveau? ‘ – wer weiß, vielleicht komme ich dann auf eine ganz andere Lösung  - etwas mit Magneten, oder eine Servicedienstleistung?“

Damit Projektgruppen kollaborativ und kreativ arbeiten können, bietet das Design Thinking Labor viele  Möglichkeiten, um Ideen zu finden, zu veranschaulichen und festzuhalten. Sogar das Mobiliar ist maximal flexibel. Um bei all dem Freiraum trotzdem strukturiert zum Ziel zu kommen, ist der Design Thinking Prozess in sechs standardisierte Phasen gegliedert: Verstehen – Beobachten – Sichtweise definieren – Ideen finden – Prototyp bauen – Testen. „Das Verstehen des Problems steht im Vordergrund und die eigentlichen Ideen kommen erst relativ spät ins Spiel“, so Kenntner, „und auch dann werden sie immer wieder hinterfragt.“ Als Professor an der HFU befasst sich Kenntner schwerpunktmäßig mit Produktentstehungsprozessen und möchte erreichen, dass jeder Studierende der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen Design Thinking kennt, angewendet hat und entsprechend einschätzen kann, wenn es dann zum Beispiel in die freie Wirtschaft geht. „Für viele Unternehmen ist es ein Pluspunkt, wenn Absolventen schon Erfahrungen mit dieser Methode haben“, weiß er. Kenntner plant auch, eine Design Thinking Community aufzubauen, die sich gegenseitig ergänzt, befruchtet und weiterentwickelt. „Wir müssen lernen, Stärken zu bündeln und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Die Fähigkeit zur Innovation stellt auch weiterhin für die deutsche Industrie eine Schicksalsfrage dar!“ Die Verfahren, die in seinem Denk-Labor vermittelt werden, vergleicht Kenntner mit Radfahren: einmal erlernt beherrscht man das Vorgehen und kann es immer wieder anwenden. „Wir lösen hier nicht die großen Probleme der Welt“, sagt Kenntner, ergänzt aber schnell: „Aber wir liefern viele kleine Bausteine und Ansätze dazu!“. Und wenn solche innovativen Entwicklungen durch kreatives Denken entstehen– na, dann ab auf die Labor-Couch!