Seit vielen Jahrzehnten ist der medizinische Assistenzberuf des Physician Assistant in den USA, weiteren angloamerikanischen Ländern und in den Niederlanden fester Bestandteil des Gesundheitssystems. Der Physician Assistant (kurz: PA) wird eingesetzt um die Schnittstelle zwischen ärztlichem und pflegerischem Personal zu schließen und eine berufsübergreifende Vernetzung zu schaffen. Physician Assistants übernehmen dabei organisatorische und administrative Tätigkeiten sowie delegierbare praktische Behandlungsmaßnahmen in der direkten Patientenversorgung.
Bereits seit 2008 setzt sich die Deutsche Gesellschaft für Physician Assistants e.V. (DGPA) für die Etablierung des Berufsbildes auf nationaler Ebene ein. 2018 formierte sich als Zusammenschluss von Hochschulen und Berufsakademien der Deutsche Hochschulverband Physician Assistant (DHPA) unter anderem mit dem Ziel den fachlichen Austausch der Hochschulen und Berufsakademien zur Ausgestaltung und Vereinheitlichung von Studiengangsinhalten zu fördern. Diesem Netzwerk hat sich die HFU im vergangenen Jahr angeschlossen und ein umfangreiches Studiengangskonzept entwickelt, welches zudem den Empfehlungen der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung folgt.
Der Studiengang wird an der Fakultät Medical and Life Sciences angesiedelt. Hier kann auf die langjährige Expertise von Professorinnen und Professoren und die vorhandenen Einrichtungen zurückgegriffen werden. „Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Fakultät haben wir nun lange Zeit an einem geeigneten Studiengangskonzept gefeilt. Im Februar und März erfolgt nun noch die Begutachtung des Studiengangs durch interne und externe Gutachter und Gutachterinnen. Danach sind wir bereit, dass der Studiengang im Wintersemester 23/24 mit der ersten Kohorte Studierender starten kann,“ freut sich Studiendekanin Frau Prof. Dr. Margareta Müller auf den bevorstehenden Start Studiengangs.
Studierende im Studiengang Physician Assistant können sich auf sieben Semester mit spannenden theoretischem und praktischem Unterricht in Form von Seminaren, Vorlesungen und Übungen in Simulationslaboren freuen. Zudem wird es insgesamt zwei praktische Studiensemester in stationären und gegebenenfalls ambulanten medizinischen Einrichtungen geben. Dabei liegen die Schwerpunkte auf den Fachbereichen Chirurgie, Innere Medizin und Notfallversorgung. Ein Wahlpflichtbereich in anderen medizinischen Fachbereichen ist außerdem vorgesehen.
Bewerbungsschluss für das Wintersemester ist der 15. Juli.