Mikromedizin-Themen gestalten die Zukunft

Hochschule Furtwangen lädt am 23. Juni zum „Micro Med Tec Symposium“ am Campus Schwenningen

Mikromedizin-Themen gestalten die Zukunft (I26360)

Eine Art Kamera in „Pillenform“: Auf dem Symposium „Micro Med Tec“ der Hochschule Furtwangen werden am Donnerstag innovativste medizintechnische Entwicklungen vorgestellt. Bildquelle: Ovesco Endoscopy AG

Großes für die Zukunft entsteht im Kleinen, sogar im ganz, ganz Kleinen: Wie innovativ und hochaktuell die Forschung der Hochschule Furtwangen (HFU) im Bereich der Mikromedizintechnik ist, zeigt am Donnerstag, 23. Juni, das Symposium „Micro Med Tec“, welches die Fakultäten „Medical Life Sciences“ und „Mechanical and Medical Engineering“ für ein Fachpublikum veranstalten. „Wir möchten zeigen, dass wir hier an der HFU in einzigartigen Bereichen an der Schnittstelle zwischen Ärzteschaft und Industrie forschen“, sagt Prof. Dr. Gunter Ketterer, Dekan der Fakultät Mechanical and Medical Engineering.

Vertretenden von Unternehmen und Industrie aus dem Bereich Medizintechnik wird ein hochkarätiges Programm geboten: in Vorträgen werden Forschungsprojekte mit riesigem Potenzial vorgestellt. Zum Beispiel die Art Kamera in Kapselform, die Patienten mit Verdacht auf Magenblutung einfach schlucken können, statt endoskopiert zu werden. „Dann wird ein Empfänger, ähnlich wie ein Handy, auf die Bauchdecke gelegt und die optische Auswertung wird übertragen“, schildert Prof. Dr. Volker Bucher, Studiendekan des Masterstudienganges „Mikromedizintechnik“ die revolutionäre Technik. Ebenso neuartig ist der Ansatz, Epilepsie- oder Parkinson-Patienten eine Art „Matte“ durch einen operativen Eingriff direkt auf das Gehirn zu legen, welche dann drahtlos direkt mit dem Organ kommunizieren kann: „Steht beispielsweise ein Anfall bevor, könnte das System selbst elektrische Impulse auslösen, die das verhindern“, so Bucher.

Auch sein Kollege Prof. Dr. Folker Wenzel, Studiendekan für den Masterstudiengang „Technical Physician“ bringt aktuelle Forschungsthemen und entsprechende Kooperationspartner in das Symposium ein. Wenzel forscht zum Beispiel daran, ob Spenderorgane besser funktionieren, wenn sie vor der Transplantation durchgehend mit Sauerstoff versorgt wurden, messbar über Mikrozirkulation. „Außerdem haben wir die spannenden Themen Mikroplastik und Nanoporen dabei“, so Wenzel. Prof Dr. Hans-Peter Deigner, Dekan der Fakultät Medical Life Sciences, schildert anschaulich den Vorteil, wenn schnell und nah am Patienten auch ein Routine-Labor auswerten kann, welche Moleküle in einem Körper nachzuweisen sind. „Bei Geburten kommt es immer wieder vor, dass die Neugeborenen an Sauerstoffmangel leiden“, sagt Deigner. „Über Nanoporen kann man sozusagen eine winzige Schleuse bauen, in der elektronisch erkannt wird, welche Moleküle zu- oder abnehmen. Das ist wichtig um entscheiden zu können, ob die kleinen Patienten auf bestimmte Behandlungsmethoden ansprechen werden oder man sie ihnen lieber erspart.“

Von 13 bis 17:30 Uhr wird auf dem Symposium von den neuesten Entwicklungen in der Medizintechnik zu hören sein; auch Studierende in höheren Semestern soll das Symposium ansprechen. Mit den beiden Masterstudiengängen in diesem Bereich, die am Campus Schwenningen und im Studienzentrum Rottweil unterrichtet werden, macht die HFU ein deutschlandweit einzigartiges Angebot. „Wer in diesem Bereich studiert, der hat auch auf jeden Fall direkt im Anschluss beste berufliche Chancen“, berichtet Prof. Ketterer – die Absolvierenden der Hochschule Furtwangen knüpfen schon im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten enge Beziehungen zu Unternehmen, der Bedarf an diesen Fachleuten ist groß.

„Mit dem Symposium wollen wir der Industrie auch zeigen, welche Kooperationsmöglichkeiten wir an der HFU bieten, mit welcher Expertise und Ausstattung eine Zusammenarbeit möglich ist“, sagt Dekan Ketterer.
Interessierte können sich noch zur Teilnahme anmelden: Das Symposium findet am Donnerstag, 23. Juni, ab 13 Uhr in den Räumen E 0.02 und E 0.04 am Campus Schwenningen, Jakob-Kienzle-Straße 17, statt.

Weitere Informationen und Anmeldung: www.hs-furtwangen.de/veranstaltungen/micro-med-symposium/