Fünf Fragen an Prof. Dr. Stephanie Heintz

Fakultät DM: Prof. Dr. Heintz, Sie kennen die Fakultät DM schon sehr lange: Nach Ihrem Diplomstudium Medieninformatik und dem anschließenden Master waren Sie auch schon als akademische Mitarbeiterin an der Fakultät angestellt. Wie fühlt es sich an, jetzt als promovierte Professorin zurück zu kommen?
Prof. Dr. Stephanie Heintz:
Ich schätze mich sehr glücklich, da ich mich an der Fakultät im Studium und als Mitarbeiterin immer wohlgefühlt habe und es generell nicht planbar ist, wann sich wo eine passende Professur findet.  Dass ich nun tatsächlich wieder an der HFU bei DM gelandet bin ist also erstaunlich. Schon als Mitarbeiterin war ich in die Lehre eingebunden und freue mich jetzt, diese selbst gestalten zu können. Gleichzeitig fühle ich mich den Studierenden sehr verbunden, da ich an der gleichen Fakultät studiert habe.

Zwischenzeitlich haben Sie in Leicester promoviert. Warum gerade dort, an der University of Leicester?
Damit hatte indirekt Prof. Dr. Steimer, der Gründer von Medieninformatik, etwas zu tun. Er hat während meines Masters die Kooperation mit der De Montfort University in Leicester betreut und dafür geworben. Zunächst entschied ich mich für einen Themenbereich, den ich spannend fand, so dass ich mich gerne über einen längeren Zeitraum damit auseinandersetzen wollte: Educational Games. Auf der Suche nach Betreuung hatte ich mich dann unter anderem auch an Leicester erinnert und bin dort auf Prof. Dr. Effie Law gestoßen, die einen passenden Background hatte. Allerdings gibt es in Leicester zwei Hochschulen und wie sich herausstellte war sie an der University of Leicester. Zufällig gab es dort auch gerade ein passendes Stipendium, auf das ich mich erfolgreich bewarb.

Während Ihrer Promotion haben Sie sich mit Educational Games auseinandergesetzt. Worum ging es da genau?
Educational Games sind Spiele, deren Ziel neben dem Spielspaß zusätzlich ist, Lerninhalte zu vermitteln. Spiele bieten eine unglaublich große Gestaltungsvielfalt. Möchte man ein Spiel für einen bestimmten Lerninhalt entwickeln, stellt sich die Frage, wie dieses Spiel aussehen könnte. Hier gibt es prinzipiell unendlich viele Möglichkeiten. Am besten wäre jedoch ein Spiel, welches möglichst viel Spaß macht und gleichzeitig die Lerninhalte möglichst gut vermittelt. Um nun die Möglichkeiten zu reduzieren und Spiele vergleichen zu können bietet es sich an, ähnliche Spiele zu gruppieren. Eine bekanntes Gruppierungsschema sind zum Beispiel die Spielegenre. Im Rahmen meiner Thesis habe ich daher an Methoden geforscht, um den Einfluss des Spieletyps auf den Erfolg des Spiels evaluieren zu können. Dazu habe ich auch ein paar kleinere Spiele entwickelt, die das Thema „Arrays“ für Programmieranfänger erklären und habe damals auch eine Studie mit Probanden an der HFU durchgeführt.

Da dürften Sie sich ja mit Prof. Dell’Oro-Friedl gut verstehen! Können wir in Ihren Vorlesungen zukünftig eine engere Vernetzung mit Gamedesign-Veranstaltungen erwarten?
Ich freue mich sehr über die Zusammenarbeit mit Prof. Dell’Oro-Friedl, nicht nur im Spielebereich sondern auch generell im Bereich Informatik. Mein Fokus liegt weniger auf Spielen sondern eher auf dem Bereich Human Computer Interaction (HCI). Dennoch finde ich Educational Games einen spannenden Ansatz, um die Lehre zu bereichern. Wobei auch das Programmieren von Spielen selbst eine gute Motivation sein kann, Programmieren zu lernen. Einen gewissen Einfluss des Spielethemas wird es also voraussichtlich geben, schon alleine, da wir bemüht sind, Veranstaltungen an der Fakultät ineinander greifen zu lassen.

Was möchten Sie unseren Studierenden mit auf den Weg geben?
Finden Sie heraus, was Sie begeistert und folgen Sie dem. Unsere Fakultät bietet eine wunderbare Breite an Themen und gibt Ihnen die Chance, Ihre Passion zu finden und später auch Spaß bei der Arbeit zu haben, sei dies im Bereich der Programmierung, Gestaltung, Marketing, oder auch der Forschung und Lehre. Immer mal wieder habe ich die Sorge gehört, dass man bei DM zu sehr Generalist:in und zu wenig Spezialist:in werden würde. Diese Vielfalt sehe ich aber als Möglichkeit, sich auszuprobieren, eine eigene Spezialisierung zu finden und dabei auf ein breites Basiswissen aufbauen zu können. Weiter spezialisieren werden Sie sich Ihr ganzes Leben noch.