Prof. Dr. med. Paul Graf La Rosée hält in der Reihe Studium Generale an der Hochschule Furtwangen einen Vortrag über „Krebstherapie 2020: Genomische Medizin und Immunonkologie“. Die Entschlüsselung des menschlichen Genoms hat den Fortschritt bei der Behandlung bösartiger Erkrankungen beschleunigt. Das Verständnis von Krebs als genetische Erkrankung hat die Schwachpunkte von Erkrankungen freigelegt, die sich der Chemotherapie widersetzen. Das Verständnis, Krebs auch als Immundefekt zu begreifen, eröffnete weitere therapeutische Ansatzpunkte, die im Jahr 2018 mit dem Medizinnobelpreis gewürdigt wurden. Die rasante Medikamentenentwicklung in diesem Bereich und die Erweiterung der Zulassungen erfordern von Onkologen fortlaufende Anpassung der Leitlinien. Professor La Rosée wird ausgehend von den biologischen Grundlagen die gegenwärtige Entwicklung der Arzneimittel-Therapien von Krebserkrankungen aufzeigen und kritisch beleuchten.
Zur Person
Prof. Graf La Rosée studierte in Giessen und Heidelberg. Medizin. Weiterbildung zum internistischen Onkologen und Palliativmediziner am Universitätsklinikum Mannheim. Schwerpunkt der wissenschaftlich-klinischen Tätigkeit ist die molekulare Therapie der chronischen myeloischen Leukämie, die Therapie maligner Lymphome sowie das seltene Krankheitsbild der hämophagozytischen Lymphohistiozytose. Von 2009 bis 2016 war Prof. Graf La Rosée stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Hämatologie/Onkologie am Universitätsklinikum Jena. Seit 2016 ist er Direktor der Klinik für Innere Medizin, Hämatologie, Onkologie, Infektiologie, Immunologie und Palliativmedizin am Schwarzwald-Baar-Klinikum Villingen-Schwenningen und Sprecher des Onkologischen Zentrums Schwarzwald-Baar-Heuberg.