Aus Studienprojekt entsteht Kooperation mit der Dominikanischen Republik

Verein gegründet

Im Herbst 2017 startete für sechs Studentinnen des Studiengangs Angewandte Gesundheitswissenschaften unter Leitung von Prof. Dr. Peter König ein Studienprojekt mit dem Titel "Unterstützung der primären Gesundheitsversorgung der Region Puerto Plata in der Dominikanischen Republik". In dem Karibikstaat leben rund 40 % der Bevölkerung in Armut, circa 10 % in extremer Armut. Das staatliche Gesundheitssystem erreicht nur ungefähr die Hälfte der Bevölkerung, in ländlichen Gebieten ist die gesundheitliche Versorgung besonders schlecht. Ziel des Studienprojektes ist es, Kontakte zu einer dominikanischen Hilfsorganisation zu intensivieren. Ein Ärzte- und Pflegeteam betreut dort kostenlos mittellose Menschen mit Gesundheitsproblemen.

In der Projektarbeit wurde zunächst zum Gesundheitssystem, zu Land und Leuten recherchiert. Nun wird geplant, in welcher Weise von Deutschland und von der HFU aus dieses Projekt aktiv unterstützt werden kann. Der Schwerpunkt soll hier in den Bereichen Gesundheitsvorsorge, Prävention und der primären Gesundheitsversorgung liegen. Um als Gruppe professionell nach außen aufzutreten und Spenden einwerben zu können, hat die Gruppe inzwischen einen Verein mit dem Namen „Dominican Health“ gegründet.
Im März 2018 besuchten die Studentin Marie Thiele und Professor König die Dominikanische Republik. Sie lernten das Team von Ärzten und Krankenpflegerinnen kennen und wirkten aktiv bei der Versorgung in einer ländlichen Region mit.

Die dominikanische Gruppe hat inzwischen ein Gebäude in Puerto Plata angemietet, in dem ab Mai Patienten kostenlos behandelt werden sollen. Eine einfache Grundausstattung ist dort vorhanden, aber es fehlt an diagnostischen Geräten, medizinischem Bedarf und an Medikamenten. Außerdem ist die Gruppe dankbar für jede freiwillige Unterstützung, etwa durch Studierende.

Mit dem Studienprojekt und dem Verein soll das Projekt in der Dominikanischen Republik mit Material und durch Freiwilligenarbeit im Bereich Schulung und Primärversorgung unterstützt werden. Bei dem Besuch vor Ort wurde auch ein Kontakt mit der Universität „Pontificia Universidad Católica Madre y Maestra" (PUCMM) in Santiago aufgenommen. Bei den ersten Gesprächen zeigten sich große inhaltliche Gemeinsamkeiten zu den Themen Medizin, Public Health, Physiotherapie und Pflege. Zur Zeit wird ein Kooperationsvertrag zwischen der HFU und der PUCMM vorbereitet. Dieser soll die Grundlage zur zukünftigen Zusammenarbeit in Forschung und Lehre bilden. Ab 2019 sind Auslandssemester denkbar.

Am 6. April wurde die Gruppe zum Entwicklungspolitischen Hochschultag Baden-Württemberg nach Stuttgart eingeladen. Dort stellten Corinna Steiner und Professor König das Projekt im Rahme der Best Practice Projekte vor. Die positive Resonanz der vertretenen Ministerien und Hilfsorganisationen lässt auf eine zukünftige Unterstützung hoffen.

Nähere Informationen auf der Website.