An der HFU wurden schon einige Erfahrungen mit dem Einsatz quelloffener/freier Engineering-Tools in der Lehre gesammelt, die die Modellierung, Lösung und Visualisierung von Sachverhalten aus dem MINT-Bereich ermöglichen. MINT steht dabei für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. In Unternehmen aus dem Engineering-Bereich sind derartige Tools schon seit Langem unverzichtbar. Der geübte Umgang damit ist deshalb für Absolvent:innen technischer Studiengänge von essenzieller Bedeutung, auch um einen guten Berufseinstieg zu schaffen.
Gleichwohl haben Studierende technischer Studiengänge in MINT-Fächern oftmals Einstiegshürden, Berührungsängste und Motivationsprobleme zu überwinden. Nicht selten werden MINT-Fächer in der Öffentlichkeit als notwendiges Übel, anstrengend und unattraktiv dargestellt. Rückläufige Studierendenzahlen und vermehrte Studienabbrüche sind spürbare Auswirkungen.
Es gilt also Wege zu finden, die Einstellung und Motivation der Studierenden gegenüber den „unattraktiven“, aber wichtigen Fächern zu verändern. Der Einsatz von anschaulichen Engineering-Tools in der Lehre kann hier einen wertvollen Beitrag leisten. Die äußerst positive Resonanz und die Begeisterung der Studierenden bei Verwendung derartiger Tools in Lehrveranstaltungen belegen deren hohen motivatorischen Wert.
Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) und der Stifterverband fördern diesen Ansatz im Rahmen des Projekts openMINT – Einbindung quelloffener/freier Engineering-Tools in digitale Lehr- und Prüfungsformate zur Förderung der MINT-Kompetenzen. Projektverantwortliche sind Herr Prof. Dr.-Ing. Hans-Georg Enkler und Prof. Dr.-Ing. Ulrich Weber. Eingebunden sind zudem Frau Dr. Sandra Hübner und das Zentrum für Lehre und Lernen (ZLL) sowie Studierende. Das Projekt startet im Februar 2023.
Ziel ist es, geeignete freie Tools zu identifizieren, zu evaluieren und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie diese (idealerweise fächerübergreifend) in der Lehre eingesetzt werden können. Die Studierenden sollen früh und niederschwellig erste Berührungspunkte mit modernen Engineering-Tools erhalten und im weiteren Studienverlauf bis hin zur Thesis Nutzen daraus ziehen können. Die oft vermisste stärkere Verbindung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen mit den Fächern des Hauptstudiums soll gefördert werden. Über das ZLL sollen die Erkenntnisse allen interessierten Professor:innen zur Verfügung gestellt und Unterstützung angeboten werden.
Weitere Informationen: www.stifterverband.org/bwdigifellows.