Gemeinsam auf Spurensuche

Hochschule für Polizei Baden-Württemberg und Hochschule Furtwangen bieten kooperatives Wahlfach für Forensik an

 Gemeinsam auf Spurensuche (I26183)

Die sechs HFU-Studierenden im neuen Wahlfach „Basic in der Forensik“ wurden von den Kriminaltechnik-Profis Thomas Hechinger und Veronika Bastian (von links) an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg begrüßt. Die Kooperation mit der Hochschule Furtwangen hatte Biologin Prof. Dr. Ulrike Salat (5.v.r.) angeregt, die von Studiengangsassistentin Birgit Fritz (3.v.r.) begleitet wurde.

Gewünscht hatten sich ihre Studierenden das schon lange: Biologin Prof. Dr. Ulrike Salat freut sich ganz besonders, als sie sechs Studentinnen ihrer Fakultät Medical and Life Sciences der Hochschule Furtwangen (HFU) vor der Pforte der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) in Schwenningen trifft. Nach einem Jahr Abstimmung ist es heute soweit: Das gemeinsame Wahlfach „Basic in der Forensik“ startet. Die Studierenden der HFU-Studiengänge „Angewandte Biologie“ und „Molekulare und Technische Medizin“ bekommen eine Einführung, letzte Absprachen zum Stundenplan werden getroffen.

Insgesamt 24 Studierende haben das neue Wahlfach belegen dürfen – beide Hochschulen mussten die Plätze verlosen, weil der Andrang so groß war. „An mich wurde schon häufiger der Wunsch nach Einblicken in die Kriminaltechnik herangetragen“, berichtet Prof. Salat, die sich daraufhin mit dem Vorschlag einer Zusammenarbeit an die Polizei-Hochschule gewandt hatte. Dort fand sie in Thomas Hechinger, Erster Kriminalhauptkommissar, sofort einen begeisterten Kooperationspartner. „Während Sie alle viel Erfahrung in Laborarbeiten haben“, so empfängt er die HFU-Delegation, „vermitteln wir die Inhalte meist theoretisch. Die Verknüpfung zwischen einem Fall, der Spurensicherung, von Proben und deren Analyse werden wir uns gemeinsam erschließen.“ Hechingers Kollegin Veronika Bastian, ebenfalls Expertin in Kriminaltechnik, gibt eine Einführung in die Strukturen der baden-württembergischen Polizei und zeigt, an wie vielen Stellen Fachwissen der Forensik relevant ist. „Und im Landeskriminalamt in Stuttgart, da ist dann eher Ihre Ausbildung gefragt, da sitzen die Expertinnen und Experten in den Laboren“, berichtet sie den Besucherinnen der HFU.

Wegen der unterschiedlichen Semesterzeiten der beiden Hochschulen wird das neue Wahlfach ausnahmsweise für die Dauer von zwei Semestern angeboten, darunter auch einige Termine an Wochenenden, um sich den Inhalten besonders intensiv widmen zu können. Für die HFU-Studierenden ist vieles neu: Die Besucherausweise und strenge Zugangsregelung zur Polizei-Hochschule, die Anwesenheits- und Verschwiegenheitspflicht. Doch die sechs HFU-Studentinnen haben alle großes Interesse an der Polizeiarbeit; einige hatten diesen beruflichen Weg ehemals auch für sich in Erwägung gezogen. Umso motivierter werden sie nun ganz neuen Fragestellungen nachgehen. Schon beim Rundgang durch die HfPolBW, im „Tatort-Raum“, gibt Thomas Hechinger Beispiele für Grundlagen der Tatrekonstruktion: „Wie könnte die Tat abgelaufen sein, wo hat der Täter anschließend hingefasst?“ Im Laufe der Wahlfach-Stunden werden sich die Kursteilnehmenden an der Polizei-Hochschule vor allem mit Spuren aller Art, deren Sicherung und Auswertung befassen. Im zweiten Semester steht dann der Gegenbesuch an der Hochschule Furtwangen an, wo Prof. Salat und ihre Studentinnen Laborarbeit, zum Beispiel Methoden der DNA-Analyse, vorstellen werden.

„Diese Kooperation ist für uns etwas Besonderes“, sagt Thomas Hechinger. „Wir sind sehr gespannt auf den Verlauf und freuen uns auf die Zusammenarbeit!“ Prof. Ulrike Salat ist ebenfalls begeistert und kündigt angesichts des hochinteressanten Stundenplans sofort an: „Da bin ich so oft es geht auch dabei!“