Deutschlandstipendium

Interview mit Stipendiatin Viktoria Frese - Studentin des Studiengangs International Business Management

Auch in diesem Jahr freuen wir uns sehr, dass Studierende der HFU Business School für ihre herausragenden Leistungen ausgezeichnet wurden und gefördert werden. Mit dem Deutschlandstipendium fördern Bund und private Mittelgeber leistungsstarke und engagierte Studierende, deren bisheriger Werdegang besondere Erfolge in Studium und Beruf erwarten lässt. Ein Jahr lang erhalten die Stipendiaten eine monatliche Förderung, die unabhängig vom Einkommen der Studierenden zur Hälfte vom Staat und in diesem Fall Ehemaligen Verein der Wirtschaftsfakultät, dem Alumi Verein IBAA e.V., übernommen wird.

Stipendiatin Viktoria Frese studiert derzeit International Business Management im 3. Semester.
Zur Zeit wohnt Viktoria in der Nähe des Campus in Schwenningen, kommt aber eigentlich vom Bodensee, also von gar nicht so weit her. Ihre Eltern sind beide nach Deutschland eingewandert. Die Mutter kommt aus Litauen und der Vater aus dem heutigen Usbekistan. Aus diesem Hintergrund entstand auch Viktorias Interesse an verschiedenen Sprachen und Kulturen. Außerdem interessiert sie sich auch für alles was mit Zahlen zu tun hat von Mathe, zu Statistik und Finanzen. Ihre Freizeit nutzt sie meist dazu sich etwas zu entspannen durch Lesen, Sticken oder Backen, oder geht eine Runde joggen.


Viktoria, was bedeutet der Erhalt des Deutschlandstipendiums für Sie?
"Für mich ist es eine große Ehre und auch Bestätigung dafür, dass sich meine harte Arbeit und Disziplin lohnt. Es zeigt mir selbst, dass auch andere meinen Einsatz zu schätzen wissen und anerkennen, was meine Motivation für das weitere Studium noch einmal erheblich steigert. Zudem ist es aber auch eine Erleichterung, da ich nun die Möglichkeit habe, etwas weniger zu arbeiten und auch mehr Zeit für mich zu haben."

Mit welchem Notenschnitt haben Sie sich für das Deutschlandstipendium beworben?
"Ich habe mich mit meinen letzten 3 wichtigen Notenschnitten beworben, da diese alle sehr gut waren und meine Bewerbung mit ihrer Beständigkeit unterstützen können. Diese waren Realschulabschluss: 1,7; Abitur: 1,2; Grundstudium: 1,24."

Sonstige soziale Engagements, die in Ihrem Fall bei der Vergabe des Deutschlandstipendiums berücksichtigt wurden?
"In sozialen Engagements bin ich leider nicht tätig, wobei beim Deutschlandstipendium auch Nebenjobs und Arbeitserfahrung berücksichtigt werden, was mir geholfen hat. Während des Abiturs hatte ich nebenher einen Minijob und zur Zeit meiner Bewerbung einen Werkstudentenjob im Einzelhandel. Wobei mir das Stipendium ermöglicht hat, vom Werkstudentenjob auf einen Minijob zu wechseln, um mir selbst mehr freie Zeit zu verschaffen."

Viktoria, ein paar Worte zu Ihrem Studium. Was veranlasste Sie an der HFU Business School zu studieren?
"Für mich ist der Studiengang und die Inhalte immer wichtiger, als mich auf die Namen von Hochschulen zu fokussieren. Der Studiengang IBM war besonders interessant für mich, weil er auf Englisch unterrichtet wird und mir dabei hilft, später im Ausland arbeiten zu können und auch die dargestellten Inhalte passten gut zu meinen Vorstellungen von dem, was ich lernen will. Für mich war zudem auch wichtig, nicht zu weit weg zu ziehen, vor allem wegen der aktuellen Situation, weshalb der Campus in Schwenningen für mich vom Bodensee auch sehr attraktiv war."

Sie studieren International Business Management im 3. Semester. Welchen Regionalschwerpunkt haben Sie gewählt?
"Ich habe mich für China als meinen Regionalfokus entschieden, da mich sowohl die Sprache, als auch die chinesische Kultur schon länger sehr interessieren und auch weil ich nach meinem Studium sehr gerne in Asien arbeiten und leben würde."

Welche Wahlpflichtfächer haben Sie gewählt und weshalb diese?
"Mit meinen WPFs versuche ich mich in die Richtung Finanzen und Daten zu vertiefen, daher habe ich für dieses Semester die Kurse Jahresabschlussanalyse mit Unternehmensbewertung und Applied Management Accounting entschieden. Zudem habe ich für dieses Semester auch Arbeitsrecht in Betrieb und Management gewählt, um einen Überblick über die rechtliche Lage zu bekommen."

Haben Sie schon Pläne für Ihr Auslandssemester? Und eventuell auch schon Pläne für ihr Praktikum? 
"Für das Auslandssemester möchte ich wegen meinem Regionalfokus auf jeden Fall nach China, genauer nach Suzhou. Wegen der aktuellen Situation ist aber leider unklar, ab wann das möglich sein wird, weshalb ich bisher plane, erst im Sommersemester 2023 mein Auslandsemester zu machen. Das bedeutet auch, dass ich im Wintersemester 2022/23 mein Praktikum mache. Auf eine bestimmte Branche will ich mich nicht fokussieren, da ich mich bereits dafür entschieden habe, im Finanzbereich arbeiten zu wollen und jede Firma eine Finanzabteilung hat. Für mich ist das Land wichtiger. Ich plane aber ohnehin innerhalb der EU zu bleiben, da dies durch den Schengen-Raum, ein mehr-oder-weniger einheitliches Arbeitsrecht und auch durch das Erasmus-programm einfacher ist. Innerhalb der EU zieht es mich dann aber schon am meisten in Richtung Skandinavien, auch wenn ich immer noch mit dem Gedanken spiele, mir einen Praktikumsplatz in China zu suchen."

Welche Ziele verfolgen Sie im Studium und später in Ihrem beruflichen Werdegang?
"Dazu habe ich eine ganz klare und sehr prägende Erinnerung. Als ich 13 Jahre alt war, schenkte mir meine Mutter zu meinem Geburtstag die Möglichkeit ein Reiseziel zu wählen, zu dem wir dann einen Wochenendtrip machen werden. Ich wählte London und wir haben daraufhin ein langes Wochenende, von Donnerstag bis Montag, im Oktober dort verbracht. Am Freitag gegen 17 uhr waren wir in der Nähe von der Monument-station unterwegs und an jedem Pub und Restaurant standen die Businessleute direkt von der Arbeit in Anzügen und mit ihren Taschen, alle mit etwas zu Trinken in der Hand und in lockeren Gesprächen mit ihren Kollegen. Davor war ich mir nie sicher was ich später beruflich machen will, aber in dem Moment drehte ich mich zu meiner Mutter und sagte zu ihr, dass ich zwar nicht genau weiß, was die machen, aber ich es auch machen will, um genau dahin zu kommen. Bis heute steht mir das immer noch vor Augen. Rückblickend klingt es schon lustig und als könnte ich es nicht ernst gemeint haben, aber ohne diesen Moment wäre ich vermutliche gar nicht in die Richtung von Business Management gekommen. Also, mein Ziel später ist vermutlich am ehesten für eine Weile in London, in einer großen Firma arbeiten zu können, um meinen “Kindheitswunsch” ausleben zu können.
Aber auch allgemeiner gesprochen, will ich nach dem Studium Deutschland verlassen und am liebsten in so vielen Ländern wie möglich arbeiten und leben, daher sind besonders große Unternehmen mit vielen verschiedenen Niederlassungen für mich interessant, da ich später dann die Option hätte, innerhalb einer Firma versetzt zu werden."

Welchen Ratschlag würden Sie kommenden Studierenden mit auf den Weg geben? 
"Als aller erstes würde ich jedem kommenden Studenten sagen, egal was ihr studiert oder wo, macht Notizen während den Vorlesungen und macht die Lernzettel zu dieser Vorlesung noch innerhalb von einer Woche. Es klingt wie viel Arbeit, nimmt einem aber sehr viel Stress aus der Prüfungsphase raus und außerdem hat man dadurch alles schon im Lauf des Semesters wiederholt.
Zudem sollte man definitiv nach Stipendien Ausschau halten. Es gibt auch viele Stipendien, die nicht auf Noten basieren und von außerhalb der Hochschule gestellt werden. Durch etwas Recherche kann man ganz einfach welche finden und die Kriterien sehen. Sollte man dazu passen, würde ich empfehlen eine Bewerbung abzugeben. Im schlimmsten Fall ändert sich nichts an der eigenen Situation und im besten Fall kriegt man ein Stipendium, aber macht man auf jeden Fall keinen Verlust."