1,5 Millionen Euro für leise und effiziente Antriebe für Elektrofahrzeuge

Erstes Förderprojekt in BMBF-Förderlinie FH-Kooperativ bewilligt

Durch die Elektrifizierung des Antriebsstranges von Fahrzeugen entstehen zahlreiche technische Herausforderungen hinsichtlich Fahr- und Antriebsstrangdynamik, Komfort und Kosten. Die aktuell stattfindende Transformation des Marktes und der Technik zwingt die Zulieferer zu einem technologischen Wandel. Besonders Getriebe- und Zahnradhersteller arbeiten verstärkt an Lösungen für Fahrzeuge mit E-Antrieb(en), da hier beim Einsatz eines Schaltgetriebes besonders hohe Wirkungsgrade im Triebstrang erzielt werden können. Ein Problem ist hierbei jedoch die Schallabstrahlung durch die Antriebseinheit, die aufgrund der hohen Drehzahlen zu besonders gut  von dem/der Fahrer*in wahrnehmbaren Geräuschen führt.

„Im Forschungsprojekt wollen wir genau für diese Problematik, also der Wechselwirkung zwischen Akustik und Wirkungsgrad, eine Lösung erarbeiten. Dazu werden wir eine neue Validierungs- und Entwicklungsumgebung aufbauen, die virtuelle Modelle mit realen Versuchen z.B. an Verzahnungs-Prüfvorrichtungen, einem Prüfstand und in einem Testfahrzeug verbindet“, erläutert Projektleiter Professor Dr. Steffen Jäger. „Am Ende soll eine valide, modellbasierte Entwicklungsumgebung stehen, die hilft, effiziente, leise und auf die Kundenanforderungen angepasste Antriebseinheiten schnell zu entwickeln.“

Für Prof. Jäger ist es das erste Forschungsprojekt an der HFU. Seit 2018 ist er Professor an der Fakultät WING und lehrt dort die Fachgebiete Entwicklungs- und Konstruktionsmethodik. Wissenschaftlicher Projektpartner ist die DHBW Stuttgart. Zudem beteiligt ist die KOEPFER Zahnrad- und Getriebetechnik GmbH sowie die KOEPFER Engineering GmbH, die aktiv an den Projektarbeiten mitwirken und sich darüber hinaus auch finanziell am Projekt beteiligen. Insgesamt erhält die HFU für das Projekt knapp über 1,5 Mio. Euro für 4,5 Jahre. In der Fördersumme sind auch Investitionskosten in Höhe von ca. 800.000 Euro enthalten, mit denen der Prüfstand aufgebaut wird.

„Das ist ein wirklich außerordentlicher Einstieg in die Forschung. Ich wünsche dem jungen Kollegen viel Erfolg und viel Freude mit dem Projekt“, gratuliert Prorektor Professor Dr. Ulrich Mescheder.

Für die HFU ist es das erste bewilligte Projekt in der neuen BMBF Förderlinie FH-Kooperativ. Die Förderlinie wurde 2019 veröffentlicht und gilt bis einschließlich 2035. Jährlich gibt es zwei Einreichfristen: Mitte Oktober reichen Erstberufene ein, Mitte April erfahrene Antragsteller. Ziel der Förderlinie ist es, Forschungskooperationen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern und damit einen Beitrag zum Ausbau der spezifischen Forschungsstärken und zur Profilbildung der Fachhochschulen zu leisten. Antragstellungen werden im Institut für Angewandte Forschung von Dr. Manuela Philipp (phm(at)hs-furtwangen.de) betreut.