Hochschule Furtwangen lädt zum Simulationstraining ein

DRK Landesschule Villingen-Schwenningen zu Gast

Es gibt Patienten, die sind aus Kunststoff - und mit ganz viel Technik verpackt, reagieren sie ganz so wie ein lebendiger Mensch. Am Campus Schwenningen der Hochschule Furtwangen werden Simulationsdummys für die Ausbildung der Studierenden der Medizintechnik verwendet. Nun konnte eine komplette Klasse der DRK Landesschule Villingen-Schwenningen davon profitieren.

Mareike Maier und Simon Osterkamp studieren beide den Masterstudiengang „Technical Physician“ am Campus Schwenningen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Katja Kumle, Fakultät Medical and Life Sciences (MLS), haben sie im Rahmen eines Studienprojekts konzipiert, wie die Ausstattung der Hochschule auch für die Ausbildung von Notfallsanitätern genutzt werden kann. Sie haben verschiedene Fallbeispiele an einem Patientenvollsimulator erarbeitet und programmiert, etwa die lebensnahe Demonstration eines Herzinfarkts oder der Bienenstich beim Eis essen, der einen anaphylaktischen Schock bei einem jungen Patienten ausgelöst hat. Die Schüler sollten am ersten Tag die theoretisch gelernten Handlungsempfehlungen praktisch anwenden. Dabei konnte ein besonderes Augenmerk auf die Medikamentengabe gelegt werden, die eine direkte Reaktion der Puppe zur Folge hat, und bei richtiger Behandlung zu einer teils sofortigen Verbesserung führte.

Für zwei Tage waren die Notfall-Sanitäter-Azubis aus dem ersten Lehrjahr zusammen mit ihren Ausbildern Matthias Ziegler und Mayk Borzakyan eingeladen, Szenarien zu erproben, wie sie häufig im realen Einsatzgeschehen außerhalb der Klinik vorkommen. Die 23 Schülerinnen und Schüler waren am zweiten Tag in vier Gruppen zu den jeweils vorbereiteten Stationen unterwegs. Neben den Simulationsdummys gab es auch eine Endoskopie-Station, bei der mit Kamera-Hilfe in einem Bauchphantom verschiedene Übungen durchgeführt wurden. So konnten Puzzleteile in Form von Organen akkurat aufgegriffen und per Endoskop bewegt werden. Eine weitere Station war darauf ausgelegt, sich OP-gerecht steril anzukleiden. Bei der Überprüfung unter Schwarzlicht sahen die Azubis überrascht, wo überall noch nicht ausreichend gewaschen und desinfiziert wurde und konnten nachbessern. Außerdem wurde fachgerecht die Durchführung der Intubation sowie die Einleitung einer Narkose geübt.

Von solch einer Kooperation zwischen Hochschule und Rettungsdienst, hier dem Deutschen Roten Kreuz, können beide Seiten nur profitieren. „Wir schätzen diesen Kontakt mit den Wissenschaftlern und Studierenden hier am Campus Schwenningen sehr“, sagte Schulleiter Matthias Ziegler vom DRK. Das simulationsgestützte Training werde immer wichtiger in der Ausbildung von Notfallsanitäter. „Die Puppen sind nah dran an der Realität.“