Den digitalen Wandel begreifen

1,1 Millionen Förderung für Forschungsprojekt unter Leitung der Hochschule Furtwangen


Die Digitalisierung verändert unser Leben: wie wir lernen, uns informieren und kommunizieren, wie wir arbeiten, Wissen schaffen und einsetzen. Auf diesen Veränderungen gründen gleichzeitig Hoffnungen wie auch Sorgen. Das Land Baden-Württemberg fördert im Rahmen der Digitalisierungsstrategie digital@bw einen Forschungsverbund um die Hochschule Furtwangen (HFU).

Digitaldialog 21
Drei Hochschulen und weitere Partner schließen sich im Verbund „Digitaldialog 21“ um die Hochschule Furtwangen als praxisorientiertes Denklabor zusammen. Sie werden Forschung mit innovativen Ansätzen zur Gesellschaftsgestaltung verknüpfen. „Das Konsortium um die Hochschule Furtwangen ist geprägt durch Dialogformate mit den Bürgerinnen und Bürgern – damit gelingt eine enge Verschränkung von Wissenschaft und Praxis. Somit kann sich der Verbund zu einer erhöhten Digitalkompetenz beitragen“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Der Verbund wird mit rund 1,1 Millionen Euro gefördert. Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre.

Das Projekt dient als Seismograph über den digitalen Wandel und fühlt „am Puls der Zeit“. Was denken Bürgerinnen und Bürger, Experten und Laien über Digitalisierung? Wie kann der Wandel gemeinsam gestaltet werden? Der Digitaldialog 21 wird unterschiedliche Perspektiven zusammenführen: Er ist als Forschungsprojekt mit stark transdisziplinären und transformativem Charakter konzipiert. Projektleiter ist Prof. Dr. Stefan Selke (Fakultät Gesundheit, Sicherheit Gesellschaft), der die Forschungsprofessur „Transformative und öffentliche Wissenschaft“ an der HFU inne hat. Forschungspartnerin an der HFU ist Professorin Dr. Stefanie Betz (Fakultät Informatik), die im Themengebiet  Sozioinformatik lehrt und forscht. Externe Forschungspartner sind die Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart mit Prof. Dr. Petra Grimm und Prof. Dr. Michael Müller sowie die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg mit Prof. Dr. Mathias Rath, die Kompetenzen aus den Bereichen Digitalethik, Narratologie und Medienpädagogik einbringen. Externe Kooperationspartner sind unter anderem der Südwestrundfunk, die Bischöfliche Medienstiftung, die Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest, der Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit und die Landesanstalt für Kommunikation.

Das Ergebnis wird eine umfangreiche Systematik des digitalen Wandels sein, die als Grundlage für einen öffentlichen Diskurs und politische Handlungsempfehlungen dienen soll. Es sollen Maßnahmen für die Förderung von Digitalkompetenz entwickelt werden. Die Verzahnung mit den in Baden-Württemberg relevanten Akteuren im Bereich der Medienpädagogik, Medienangebote, Datenschutz und Wertebildung gewährleistet, dass nutzergerechte Tools entstehen werden.

„Die ethischen und sozialen Fragen des digitalen Wandels sind zentral für unsere Gesellschaft. Denn die Digitalisierung ist weit mehr als ein Technikthema. Hierbei Chancen und Risiken aufzudecken, Orientierungswissen und Gestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen, ist von enormer Bedeutung – auch in der Frage der Akzeptanz digitaler Technologien“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Die Wissenschaft könne dafür Handlungsspielräume sachlich offenlegen und erörtern. „Wir müssen gemeinsam definieren, was wir uns unter einem guten Leben als digitale Gesellschaft vorstellen.“